Oelsnitz. Mit dem Automobilzulieferer Allgaier aus Uhingen (Baden-Württemberg) erhält die Branche in Südwestsachsen weiteren Zuwachs. Für rund 35 Million Euro entsteht in Oelsnitz im Vogtland ein neues Presswerk des Unternehmens für Karosserieteile. Die Produktion soll diesen Sommer mit zunächst 40 Mitarbeitern anlaufen, teilte das Unternehmen mit. Im nächsten Jahr soll die Zahl der Beschäftigten auf rund 100 und später auf 200 steigen. Zur Grundsteinlegung am 26. Januar wird auch der ehemalige Arbeitgeberpräsident und Allgaier-Aufsichtsratschef, Dieter Hundt, erwartet. Im Vogtlandkreis gibt es nach eigenen Angaben derzeit 19 Automobilunternehmen mit mehr als 1 800 Beschäftigten.

Vor allem die gute Verkehrsanbindung an der Autobahn A72 (Hof-Chemnitz) war laut Unternehmen bei der Wahl des Standortes entscheidend. Von dort aus seien die Automobilstandorte in Zwickau, Leipzig und zum Teil auch in Bayern gut zu erreichen, hieß es. In der Nähe haben sich schon weitere Zulieferer wie das italienische Unternehmen Magnetto oder die Firma Weidmann niedergelassen.

„Sternstunde“ für die Region

Landrat Tassilo Lenk (CDU) bezeichnete die Allgaier-Ansiedlung als „Sternstunde“. Davon gehe ein Signal für weitere Investoren aus, nachdem die Region in jüngerer Zeit einige Rückschläge verkraften musste. So konnte im vergangenen Jahr das Aus für das Neoplan-Buswerk des Münchner Lastwagen- und Maschinenbauers MAN erst in letzter Minute abgewendet werden. Ab Mai sollen dort mit verringerter Belegschaft Reisebusse speziell nach Kundenwünschen ausgestattet werden. Schon Ende 2012 musste nach einer Unternehmensinsolvenz das ehemalige Plauener Werk des Druckmaschinenherstellers Manroland schließen.

Laut dem Branchenverantwortlichen für den Automobilbau der Industrie- und Handelskammer Chemnitz-Zwickau, Michael Stopp, gibt es in Sachsen rund 750 Zulieferer, Ausrüster und Dienstleister mit zusammen fast 70 000 Beschäftigten für die Autoindustrie. Etwa zwei Drittel von ihnen seien in der Region Chemnitz-Zwickau-Plauen beheimatet. (dpa)