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Weihnachtsfreude für Görlitzer Obdachlose

Der Verein Wünsche von Herzen organisiert erstmals eine Feier für Bedürftige. Spenden werden noch gern angenommen.

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© Nikolai Schmidt

Von Matthias Klaus

Görlitz. Die Mitglieder des Vereins Wünsche von Herzen besuchen in diesen Tagen nicht nur Kinder in Krankenhäusern und Heimen. Erstmals gibt es darüber hinaus in Görlitz eine Weihnachtsfeier für Obdachlose und Besucher der Bahnhofsmission am Südausgang des Bahnhofes. Über diese wurden auch die Einladungen herausgegeben, sagt Enrico Walkstein vom Verein. Am kommenden Dienstag gibt es Kaffee und Kuchen. „Wir rechnen mit 30 Gästen“, sagt Enrico Walkstein. Das ist in etwa die Zahl der Bedürftigen, die auch pro Tag die Bahnhofsmission besuchen.

Für die Weihnachtsfeier im „Gleis 1“ im Bahnhof holten sich die Organisatoren prominente Unterstützung. „Wir haben einen Profi-Pianisten, Mitarbeiter des Theaters singen Weihnachtslieder“, schildert Enrico Walkstein. Finanziert wird die Feier hauptsächlich über Spenden. Ein Teil kommt zudem aus dem Vereinsvermögen. Zuhören, reden, gemeinsam essen – das ist das Anliegen der ersten Weihnachtsfeier für Obdachlose. Und es gibt Geschenke. Kleine, sagt Enrico Walkstein. Sinnvoll sollen die Präsente sein, von der Handcreme über die Taschenlampe bis zur Dauerwurst beispielsweise. Über Spenden dieser Art freut sich der Verein. Der wurde vor etwa anderthalb Jahren gegründet, hatte ursprünglich sieben Mitglieder. Inzwischen sind es 15.

„Unser Anliegen ist es einfach, Bedürftigen zu helfen“, sagt Enrico Walkstein. Das geht über die Vorweihnachtszeit hinaus. Die Vereinsmitglieder bekommen Rückmeldungen beispielsweise von Kindereinrichtungen, Schulen. „Wir kümmern uns etwa auch darum, wenn ein Schulranzen fehlt“, so der zweite Vereinsvorsitzende. Wenn jemand in seinem Umfeld derartige Probleme sehe, könne er sich gern an den Verein wenden, sagt er.

Die Stadt Görlitz ist derzeit auf etwa 50 Obdachlose vorbereitet. Sie werden von der Stadt und von der Arbeiterwohlfahrt betreut. Drei Unterkünfte gibt es für sie in Görlitz. Die Awo geht nicht davon aus, dass es in der kalten Jahreszeit nun einen besonders großen Ansturm auf die Unterkünfte geben werde. In Görlitz ist den Notunterkünften ein Beratungs- und Kontaktbüro an der Zittauer Straße vorgeschaltet. Wenn der Verlust der Wohnung droht, wird dort mit den Betroffenen geredet, versucht, Alternativen zu finden.

Unter dem Dach der Evangelischen Stadtmission werden weitere Angebote für Menschen in Notlagen bereitgehalten, teilt Stadtsprecherin Sylvia Otto mit. In der Suppenküche auf der Langenstraße 43 gibt es montags bis freitags, von 11 bis 14 Uhr, gutes und günstiges Essen. Außerdem ist dann dort auch die Kleiderkammer geöffnet. Jeden Dienstag und Sonnabend, von 17 bis 22  Uhr, öffnet zudem der Teekeller seine Türen. „Dieser ist offen für jedermann, der einen heißen Tee, ein offenes Ohr oder eine warme Stube sucht“, so die Rathaussprecherin. Sylvia Otto: „Immer wieder setzt die Hilfe für Betroffene dann ein, wenn hilfebedürftige Personen durch Bürger bemerkt werden. Oft schon konnte der Notruf eines aufmerksamen Menschen Leben retten.“ Das Rathaus rät, dafür die bekannten Nummern des Rettungsdienstes und der Polizei zu nutzen. Am heutigen Sonnabend präsentiert sich derweil der Verein Wünsche von Herzen im Rahmen des Schlesischen Christkindelmarktes im Café Flair an der Brüderstraße 3. Gemeinsam soll gebastelt und gebacken werden. Und: Der Verein nutzt die Gelegenheit, um sich und seine Ziele vorzustellen.

Der Verein Wünsche von Herzen ist erreichbar unter: info(@)wuensche-von-herzen.de

Telefon: 0152 26499885

www.wuensche-von-herzen.de