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Weihnachtseinkauf im neuen Markt

Die Ostrauer warten schon seit mehr als acht Jahren auf einen neuen Einkaufsmarkt. Nur noch wenige Hürden sind zu nehmen.

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© Real Estate Projects

Von Sylvia jentzsch

Ostrau. Ziel ist es bis zum Mai, das Baurecht für den neuen Markt an der Kirchstraße zu schaffen. Dann könnte Projektentwickler Wolfgang Jeschke von Real Estate Projects mit der Umsetzung des Vorhabens beginnen. Entstehen soll nach seiner Aussage einer der modernsten Penny-Märkte Deutschlands. „So einen Markt gibt es in Deutschland noch nicht. Sollte Baurecht bestehen, wird er einer der ersten sein, der so gebaut wird“, sagte Jeschke. Er stellte das Projekt im vergangenen Jahr vor.

Wahrscheinlich gehört der Ostrauer Markt auch zu denjenigen, für dessen Genehmigung mehrere Jahre gebraucht wurden. Die Ostrauer und viele Leute in der Region warten darauf, dass der Einkaufsmarkt endlich gebaut wird.

„Wenn alles passt, können die Ostrauer ihren Weihnachtseinkauf im neuen Markt erledigen“, so Bürgermeister Dirk Schilling (CDU). Zurzeit liegt der zur Dezember-Sitzung des Gemeinderates geänderte B-Plan aus. Hier wurden Hinweise eingearbeitet, die Träger öffentlicher Belange gaben. Holger Schilke vom Stadtplanungsbüro Planet stellte die Anpassungen vor. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Einfahrt zum Markt mindestens 100 Meter von der B 169 auf der einen Seite und nicht zu nah am Friedhof auf der anderen Seite gebaut wird. Eine Betriebsleiterwohnung wird im Plan ausgeschlossen.

Beschluss zum B-Plan im März

Bis zum 5. Februar kann der Plan bei der Gemeindeverwaltung eingesehen werden. Zur Sitzung der Räte am 1. März soll er dann beschlossen werden. „Wird der Plan so genehmigt, dürfte dem Baurecht nichts entgegen stehen. Wenn alle Vorschriften eingehalten werden, wird nur noch eine Bauanzeige benötigt und der Bauherr kann loslegen“, so Dirk Schilling. Die Gemeinde habe alles getan, um die Ansiedlung des Marktes möglich zu machen.

Schon vor seinem Amtsantritt wurde über die Ansiedlung eines zusätzlichen Marktes im Gemeinderat diskutiert. Die Notwendigkeit ist unumstritten. Der Besitzer des derzeitigen Penny-Marktes wollte bereits im Jahr 2011/12 umbauen, um die Verkaufsflächen für Penny zu vergrößern. Doch das wurde von der Baubehörde abgelehnt. Viele weitere Versuche, ein geeignetes Grundstück zu finden, scheiterten.

Mit dem Areal an der Kirchstraße gegenüber dem Sportplatz wurde ein Platz gefunden, der sowohl einen Investor interessierte als auch die Zustimmung des Rates fand. Im Dezember 2014 wurde der Bebauungsplan schon einmal geändert. Dieser Plan legt fest, wo der Markt entstehen soll und welche Vorschriften es gibt. So darf die Einkaufsfläche zum Beispiel 800 Quadratmeter nicht überschreiten.

„Eigentlich sollte der zweite Einkaufsmarkt von Ostrau größer werden. Einige Ketten hatten schon ihr Interesse gezeigt“, so der Bürgermeister. Obwohl die Gemeinde viele Argumente für einen größeren Markt zusammengetragen habe, teilte die zuständige Raumordnungsbehörde der Landesdirektion Chemnitz mit, dass der Einkaufsmarkt in Ostrau nicht größer werden darf. „Durch das sogenannte Zielabweichungsverfahren ging viel Zeit verloren. „Es war der Wunsch des Investors, größer zu bauen. Den wollten wir unterstützen“, so Dirk Schilling.

Nur Penny will einziehen

Am größeren Markt zeigten laut Wolfgang Jeschke Edeka und Rewe großes Interesse. Da in dieser Größe nicht gebaut werden darf, hatte sich das schnell erledigt. Der Projektentwickler legte fünf Konzepte bei anderen Lebensmittelketten vor. Weder Aldi, Netto oder Lidl wollte in Ostrau ansässig werden. Nun ist Penny übrig geblieben (DA berichtete).

Die Lebensmittelkette gibt es bereits seit Februar 1997 im Ortszentrum. Allerdings entsprechen die 477 Quadratmeter Einkaufsfläche nicht mehr den Anforderungen. Deshalb will Penny in den neuen Markt umziehen. Der Mietvertrag für das bisherige Gebäude endet dieses Jahr.

Der Projektentwickler kümmert sich auch darum, dass das Gebäude, in dem sich Penny bisher eingemietet hat, künftig nicht leer steht. Drei Varianten werden zurzeit in die engere Auswahl gezogen. So könnte der Einzelhändler, der sein Geschäft an der Kirchstraße hat, in das Objekt einziehen. Wolfgang Jeschke ist auch mit dem Schnäppchenmarkt Wreesmann, einem Sonderpreis-Baumarkt, und dem Landmarkt der Agrargenossenschaft Rossau im Gespräch, um einen Leerstand im Dorfzentrum zu verhindern. Mitspielen muss da auch der Gebäudeeigentümer.