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Weihnachten erfüllt sich ein Traum

Politiker der Kommune und die Klinikleitung absolvieren im Helios Krankenhaus ihren Weihnachtsrundgang.

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Von Helene Krause

Krankenschwestern eilen geschäftig über den Flur der inneren Abteilung der Helios Klinik in Leisnig. Der Geruch von Desinfektionsmittel liegt in der Luft. In das Geschehen klingen Musik und die Stimmen von Harry und Konstanze Buschbeck. Wie in jedem Jahr haben die beiden auf dem Gang der inneren Abteilung ihr Keyboard aufgebaut. „Oh du Fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit...“, tönt es zur Musik laut über den Flur.

Seit Anfang der 1990er-Jahre bereitet Harry Buschbeck den Kranken und den Schwestern der Klinik mit Spiel und Gesang am Heiligen Abend eine Weihnachtsfreude. Tochter Konstanze ist seit 1996 mit dabei. Patientin Gudrun Kaack aus Hartha, die über Weihnachten im Krankenhaus bleiben muss, freut sich über die Musik. Doch die Buschbecks sind nicht die einzigen, die an diesem Vormittag des Heiligen Abends auf die Station gekommen sind.

Wie in jedem Jahr machen auch an diesmal Vertreter der Stadt und der Krankenhausleitung die Runde. Unter ihnen ist der ehemalige Beigeordnete des Landrats Mittelsachsen Manfred Graetz (CDU). Er ist als Vertreter des Krankenhausbeirats gekommen. Außer ihm gehen der stellvertretende Bürgermeister von Leisnig Wolfgang Rölle (CDU), der ärztliche Klinikdirektor Dr. René Schwarz, Klinikgeschäftsführerin Peggy Kaufmann und Pflegedienstleiterin Uta Reichel mit. Sie haben Blumensträuße dabei. Buschbecks erhalten für ihr Engagement den ersten Strauß.

Nach der Inneren besuchen sie die Geburtenstation. Ein Christkind ist bis zum Vormittag noch nicht geboren. Es wird aber noch erwartet.

Und wirklich. Nachdem der Rundgang schon eine ganze Weile beendet ist, wird um 12.28 Uhr das erwartete Christkind geboren. Es ist ein Mädchen und heißt Mia Schmidt. Mia wiegt 1 975 Gramm und ist 45 Zentimeter groß. Die Mutter ist Susanne Scholz aus Döbeln.

Nicole Mertigs Tochter Holly wäre um Haaresbreite auch ein Christkind geworden. Aber Holly hatte es etwas zu eilig. Sie erblickte am 23. Dezember 2014, um 22.25 Uhr, das Licht der Welt. Holly wiegt 3 210 Gramm und ist 50 cm groß. Ihr Papa ist Rocco Lubrich aus Döbeln. „Für mich erfüllt sich ein Traum“, sagt Nicole Mertig. Holly ist ihr erstes Kind.

Die meisten Mütter, die in Leisnig entbinden, kommen aus dem Altkreis Döbeln, aus dem Raum Grimma und aus Colditz und Umgebung.

Die nächste Station, die besucht wird, ist die Kinderstation. Dort begrüßt die leitende Oberärztin Dr. Ulla Lieser die Gäste. „Sieben Kinder müssen über Weihnachten in der Klinik bleiben“, erzählt sie. „Darunter sind drei Neugeborene.“

Ein Baby wird nach Drogenentzug beobachtet. Bei einem anderen sind die Adoptiveltern gekommen. Beide sind Männer, die in einer Lebenspartnerschaft leben. Am Wochenende oder Anfang der kommenden Woche können sie ihren Sohn mit nach Hause nehmen. Das dritte Baby ist ein Frühchen, das erst am 25. Februar 2015 geboren werden sollte. Die anderen Kinder sind wegen Infektionen hier, wie Durchfall, Fieber, Angina.

Genau wie in den anderen Stationen der Helios Klinik werden auch auf der Kinderstation die meisten Patienten zu den Feiertagen nach Hause entlassen. Zurück bleiben nur die, die schwerstkrank sind. In diesem Jahr sind es 64 Patienten. Um sie kümmern sich an den Feiertagen etwa 20 Mitarbeiter. Dazu kommt der Bereitschaftsdienst sowie das OP- und das Röntgenteam.