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Wehranlage wird angepackt

Im Schlosspark beginnen nach dem Hochwasser 2013 weitere Sanierungsarbeiten. Doch viele stehen immer noch aus.

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© Kristin Richter

Von Nadine Steinmann

Ohne Unterlass prasselte vor rund drei Jahren der Regen vom Himmel, ließ rasch Ottendorfs Flüsse über die Ufer treten – betroffen waren die Große und Kleine Röder, die Orla, der Lausenbach und der Rote Graben. Doch nicht nur links und rechts der Flüsse waren im Anschluss die Schäden enorm, auch Wege und Straßen wurden durch den Regen ausgespült. Der Schaden, den das Hochwasser verursacht hat, ging in die Millionen. Und noch immer sind vielerorts in der Großgemeinde die Folgen des Ereignisses zu sehen. Doch Schritt für Schritt geht die Gemeindeverwaltung die noch übrig gebliebenen Schäden an. Insgesamt stehen auf der Vorhabensliste 21 Einzelmaßnahmen. Das Geld für diese Projekte stellt der Freistaat aus seinem Hochwasserschadenbeseitigungsprogramm zur Verfügung.

Nun soll demnächst ein weiteres Projekt in Angriff genommen werden: Die Sanierung der Wehranlage im Schlosspark Hermsdorf. Gleichzeitig soll ein Ersatzneubau der Fischaufstiegsanlage erfolgen. Dabei handelt es sich um eine wasserbauliche Einrichtung, um Fischen im Rahmen der Fischwanderung die Möglichkeit zu geben, Hindernisse zu überwinden. Die Kosten für beide Maßnahmen liegen bei rund 453 000 Euro. Finanzielle Mittel, die von der Gemeinde Ottendorf natürlich erst mal auf den Tisch gelegt werden müssen. Im Anschluss kann sich Ottendorf-Okrilla aber das Geld beim Land in voller Höhe wieder zurückholen. Die Arbeiten beginnen nach Angaben der Ottendorfer Bauamtsmitarbeiterin Elke Findeisen am 18. Juli und werden von der Firma Steinle Bau aus Löbau übernommen. Das hatte der Gemeinderat in seiner letzten regulären Sitzung vor der Sommerpause einstimmig beschlossen.

Grundsätzlich liege die Gemeinde bei der Beseitigung der Flutschäden gut im Zeitplan, erklärt Bürgermeister Michael Langwald (parteilos). Alle Maßnahmen seien der Reihe nach in Bearbeitung gegangen, mit den kleineren Projekten sei die Gemeinde mittlerweile fertig. So haben Bauleute beispielsweise im vergangenen Jahr das Flussbett der Orla in Ottendorf auf Vordermann gebracht. Dabei wurden mit dem Wasser angespültes Geröll, Holz und anderes Treibgut beseitigt. Zusätzlich hat man die Wege im Hermsdorfer Schlosspark wieder hergerichtet und im Sommer waren einige von der Flut und vom Starkregen in Mitleidenschaft gezogene Straßen saniert worden.

Was die Gemeinde allerdings noch gar nicht in Angriff genommen hat, sind die Sanierungsmaßnahmen an den von der Flut beschädigten Brücken. Auf der Agenda stehen gleich fünf Objekte, welche die Gemeinde erneuern lassen möchte. So sind der Abriss und der Neubau der Querungen an der Diensdorfer Straße, an der Teichstraße, am Eichenweg, am Dammweg und am Mühlenweg vorgesehen.

Das Hochwasser im Sommer 2013 traf aber nicht nur die Gemeinde Ottendorf-Okrilla. Viele Orte im Landkreis kämpften ebenfalls gegen die Wassermassen. So waren unter anderem Cunewalde, Schirgiswalde-Kirschau, Neukirch und Haselbachtal stark betroffen. Insgesamt hatten bis mitte des vergangenen Jahres 37 Städte und Gemeinden knapp 400 Flutschäden an den Freistaat gemeldet. Hinzu kommen weitere 21 Schadensmeldungen über insgesamt 15 Millionen Euro vom Landkreis Bautzen selbst.