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Weggegangen, Platz gefangen

Unternehmer aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut wollen sich in Sachsen einkaufen. Peter Anderson über die Pläne für ein neues Weingut.

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© Claudia Hübschmann

Ist das nicht eine Gemeinheit von den Winzern aus Freyburg? Kommen die einfach nach Sachsen und machen sich hier breit! So ließe sich angesichts der privaten Expansionspläne zweier Chefs der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut argumentieren.

Um sich breitzumachen, muss es allerdings Platz in Form von Flächen und Trauben geben. Und tatsächlich existiert offenbar eine Basis, auf der sich ein beachtlich großes Privatweingut im Elbtal einrichten lässt. Dass sich dafür Investoren aus Sachsen-Anhalt interessieren, ist ihnen letztlich nicht anzulasten. Sie unternehmen etwas. Das liegt in der Natur des Unternehmers und unseres Wirtschaftssystems.

Traurig an der Geschichte ist doch vielmehr, dass es im Vorfeld anscheinend nicht gelang, eine sächsische Lösung zu finden. Das wäre zum Beispiel eine lohnenswerte Aufgabe für den Weinbauverband gewesen, als gemeinsame Interessenvertretung der sächsischen Winzerschaft. Dieser Bestimmung allerdings kommt der Verband schon seit ein paar Jahren nicht mehr nach. Höchste Zeit für einen Neuanfang Anfang Mai.

Dass die Winzergenossenschaft dann wieder dabei ist, dürfte allerdings eher unwahrscheinlich sein. Ihr Chef Lutz Krüger hat jetzt die Konkurrenz direkt vor der Haustür. Das dürfte ihn – verständlicherweise – wenig amüsieren.

E-Mail an Peter Anderson.