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Wegezeichen, Hammer und Nägel immer im Rucksack

Der Heidenauer Wegewart Manfred Klotz ist mit Wanderwegen auf Du und Du. Markenzeichen: Kniehose, Basecap und Rucksack.

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© Norbert Millauer

Von Peter Salzmann

Heidenau. Nahezu 700 Kilometer Länge messen die Wanderwege zwischen Heidenau und der Staatsgrenze zu Tschechien, weiß Kreiswegewart Peter Mildner, der im linkselbischen Gebiet 29 Ortswegewarte als unverzichtbare Mitstreiter nennt. Einer von ihnen ist der Heidenauer Manfred Klotz, der regelmäßig mit Kniehose, Basecap und Rucksack unterwegs ist. Der 79-jährige Kraftwerksingenieur, seit 1977 im DDR-Kulturbund ehrenamtlich auf markierten Wanderwegen unterwegs, nimmt seit 2001 16 Kilometer Wanderwege der Gemarkung Heidenau gezielt unter die Füße.

Dabei geht es nicht nur um die Schönheiten der Natur, sagt er. Mit sachkundigem und kritischem Blick prüft er Markierungen und Beschilderungen und auch den Zustand von Wanderwegen. Farben, Pinsel und Schablonen, aber auch Wegezeichen aus Plaste, Hammer und Nägel hat er im Rucksack, um sofort handeln zu können, wenn ein Wegweiser verwaschen, verunstaltet oder verschwunden ist.

„Jeder Wegweiser hat eine Positionsnummer und Lageskizze, eingetragen auf einem Musterbogen“, erklärt Klotz. Das sei die Voraussetzung, damit Sylvia Fiedler vom Bauamt Heidenau eventuell neue Schilder bestellen kann, wenn alte ersetzt werden müssen.

Wanderer haben sich längst daran gewöhnt: Die Beschilderung hat die Grundfarbe Grün, dazu weiße Schrift; der Wegname ist in Gelb zu lesen. Das erleichtere die Orientierung, bekennt der Wegewart. Manfred Klotz verweist auf interessante Touren, die in Heidenau und Umgebung zum Wandern locken, so – dem gelben Punkt folgend – von der Birkwitzer Fähre bis Großsedlitz oder die Rot-Punkt-Route zwischen Großsedlitz und Hummelmühle. Nicht minder erlebnisreich sei die Blau-Punkt-Wanderung im Bereich Dohna und Weesenstein.

Der Heidenauer Ortswegewart beklagt Schäden, die immer wieder durch Vandalismus entstehen. Nicht minder verwerflich: „Manch einer bedient sich eines Wegweisers, den er als Souvenir mitnimmt.“

Stets Verbesserungsvorschläge

Manfred Klotz geht seit 1959 leidenschaftlich wandern, bis 1966 war er auch aktiver Kletterer. Der bekennende Bergfreund ist der Barbarine über den Alten Weg aufs Haupt gestiegen, hat auch den Falkenstein über den Schusterweg bezwungen. Bis heute führt er eine Wandergruppe des Kraftwerksanlagenbaus. „Bis zu zwölf Freunde haben bisher 2 044 Kilometer gemeistert“, erzählt Manfred Klotz, der mit der Gruppe jeden zweiten Dienstag unterwegs ist, vor allem in der Sächsischen Schweiz. Im monatlichen „Wanderkurier“ vermittelt der ehrenamtliche Redakteur Klotz neueste Informationen, auch für die Radwanderer, die von 1998 bis 2017 per Drahtesel 3 150 Kilometer unter die Pedale nahmen.

Kreiswegewart Peter Mildner lobt die Umsicht von Manfred Klotz und dessen kritischen Blick. „Immer wieder macht er Vorschläge. So mahnte er an, nach dem Hochwasser 2002 das Wegenetz den Gegebenheiten anzupassen, und schlug Ausweichvarianten vor. Die Verbesserungsideen gehen ihm nicht aus. „Es sollten mehr Ruhebänke aufgestellt werden“, sagt Manfred Klotz, „so an der Pflaumenallee in Großsedlitz oder am Lugturm, der einen herrlichen Blick Richtung Elbtal bietet.“