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Weg zum Wall für Zwinger-Besucher wieder frei

Während sich Tausende an der barocken Pracht erfreuen, wird parallel dazu die Bausubstanz liebevoll restauriert.

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Von Peter Hilbert

Sonnabendnachmittag im Zwingerhof. Sabrina Wiemann und Julian Mongardini sitzen am Brunnenrand und plaudern. Die Studentin aus Münster ist gerade zu Besuch bei ihrem Bekannten, der aus Ekuador stammt und in Dresden Zahnmedizin studiert. Hier entspannen sie, lassen einfach mal die Seele baumeln. „Wenn man in Dresden ist, muss man sich den Zwinger anschauen“, sagt Mongardini. 2014 ist er in die Stadt gekommen und studiert noch vier Jahre. „Hier bekommt man einen schönen Eindruck von den alten Zeiten“, sagt er. Auch wenn manche historische Gebäude derzeit von Gerüsten umgeben sind, so der Wallpavillon. „Solche Investitionen müssen sein“, findet der Besucher. Schließlich sollten diese alten Gebäude auch für künftige Generationen erhalten bleiben.

Mit Sabrina Wiemann will er dann noch hinauf auf die Bogengalerie am Zwingerwall, um den schönen Ausblick in den Hof zu genießen. Doch dafür können die beiden wegen der Bauarbeiten noch nicht über die Treppe am Wallpavillon hinauf. Doch das soll jetzt vorbei sein, stellt Sprecherin Andrea Krieger vom Staatsbetrieb Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement (SIB) in Aussicht.

Anfang März hatte die Restaurierung des Wallpavillons begonnen. Deshalb musste die Treppenanlage anfangs zeitweise, seit Mitte März komplett gesperrt werden. Der Gerüstbau wird diese Woche abgeschlossen, sodass der Durchgang nur noch stundenweise geschlossen ist.

Der bedeutendste Zwinger-Pavillon war 1715 fertiggestellt, bei den Bombenangriffen im Februar 1945 aber schwer zerstört und danach wieder aufgebaut worden. Allerdings ist jetzt eine Restaurierung bitter nötig. Es gibt große Schäden an der Fassade, dem Dach, den Treppenaufgängen sowie an Leitungen.

Zuerst restaurieren die Handwerker die Fassade und die Kastenfenster im oberen Bereich. In dem Zuge erneuern sie auch das Dach samt Entwässerung und renovieren den Saal im Obergeschoss. Danach kommen Bauarbeiten an den Treppen der Vorhalle und den Brunnen an die Reihe. Die Walltreppe ist so stark beschädigt, dass sie komplett abgebrochen und neu aufgebaut werden muss. Für die Sanierung des Wallpavillons investiert der Freistaat rund 4,4 Millionen Euro. Geplant ist, die Arbeiten bis Ende 2017 abzuschließen.