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Wechsel in der Käseschänke

Seit Jahresbeginn führt der Sohn der bisherigen Wirte mit seiner Frau das Gasthaus in Wurbis. Es bietet mehr als Essen.

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© Robert Michalk

Von Katja Schäfer

Wirtewechsel in Wurbis: Die Käseschänke hat seit Anfang dieses Jahres eine neue Leitung. Doch für die Stammgäste sind Markus und Kerstin Lebelt keine Unbekannten. Er ist der Sohn des bisherigen Betreiberpaares und seit 21 Jahren im Familienunternehmen als Koch tätig. Seine Frau, die aus Wilthen stammt, arbeitet auch schon seit einiger Zeit mit; anfangs neben ihrem Job als Zahnarzthelferin. Inzwischen hat sie die Stelle in einer Wilthener Praxis aufgegeben. „Beides war auf die Dauer nicht zu schaffen“, begründet Kerstin Lebelt. Denn die Käseschänke ist nicht nur eine Gaststätte, in der auch in der Woche abends reger Betrieb herrscht, sondern ebenso eine Pension mit 20 Betten.

Offiziell heißt das Gasthaus im Schirgiswalde-Kirschauer Ortsteil Wurbis, dessen Anfänge über 200 Jahr zurück liegen, „Drei Linden“ – nach den drei Bäumen, die vorm Eingang stehen. Doch viel besser bekannt ist es als Käseschänke. Dieser Name rührt daher, dass ein Gastwirt in den Anfangsjahren aus Ziegenquark sehr schmackhaften Käse herstellte und seinen Gästen anbot. Nachlesen kann man das neben anderen interessanten Fakten auf der Internetseite des Hauses. Sie ist eine der Neuerungen, die Kerstin und Markus Lebelt eingeführt haben. „Heutzutage läuft ja viel übers Internet“, sagt der Wirt. Das macht sich auch in seiner Pension bemerkbar. „Es kommen nicht mehr so viele Vertreter“, berichtet der 41-Jährige. Jahrelang machten Außendienstmitarbeiter, die unterwegs waren, um Waren anzupreisen, einen Großteil der Übernachtungsgäste aus. Doch jetzt erfolgen Werbung und Bestellungen vorwiegend übers Internet, wodurch immer weniger Handelsvertreter unterwegs sind, hat Markus Lebelt beobachtet.

70 Plätze in der Käseschänke

Die Pension, die sich wenige Schritte von der Gaststätte entfernt in einem Drei-Seiten-Hof befindet, ist trotzdem gut besucht – von Urlaubern, Kurzurlaubern und auch mal von Monteuren. Das Frühstück nehmen die Gäste in der Käseschänke ein; oft auch das Abendessen. Seine Küche beschreibt der Wirt als gutbürgerlich. Serviert wird viel Kurzgebratenes. Zu den Spezialitäten des Kochs, der seine Ausbildung in Baden-Württemberg absolviert hat, gehören zum Beispiel Rinderfilet medium sowie mit Würzfleisch überbackenes Steak. Auf der Winterspeisekarte stehen aber unter anderem auch Gänsebrust und Hirschbraten. Die Zutaten kommen so weit wie möglich aus der Region; Fleisch zum Beispiel von der Landschlachtstelle in Sohland, Gemüse von einem Händler in Rothenburg. – 70 Plätze gibt es in der Käseschänke insgesamt, verteilt auf Umgebindehaus-Blockstube, Wintergarten und Vereinszimmer. In der kalten Jahreszeit sind die Stühle am Kachelofen besonders beliebt. Im Sommer kann man auch draußen sitzen. Montags bleibt das Gasthaus geschlossen. „Das ist unser Familientag“, betonen Lebelts, die im Pensionsgebäude wohnen und ein Schulkind haben. Dienstag öffnen sie ab 17 Uhr, Mittwoch bis Freitag ab 15 Uhr, am Wochenende ab 14 Uhr. Bei Feiern auf Wunsch auch zum Mittagessen; wenn mindestens 15 Personen angemeldet sind. Apropos Feiern: Kaum ein Wochenende vergeht in den „Drei Linden“ ohne. „Bei uns muss man dafür schon ein Jahr vorher bestellen, gerade für Sonnabende und besondere Termine wie Schuleingang oder Konfirmation“, erwähnt der Chef.

Als einen Vorteil der Käseschänke sieht seine Frau die zentrale Lage im Oberlausitzer Bergland. „Bautzen, Görlitz, das Zittauer Gebirge und viele andere Ausflugsziele sind gut zu erreichen“, sagt die 45-Jährige. Zum anderen punktet das Gasthaus mit familiärer Atmosphäre. „Wir setzen uns auch mal zu den Gästen an den Tisch“, berichtet Markus Lebelt. Am Wirte-Dasein gefällt dem Paar ohnehin der Kontakt zu den Leuten am allerbesten. „Wenn die Gäste zufrieden sind, sind wir es auch“, sagt sie. Und er ergänzt: „Wenn wir weiter empfohlen werden, freuen wir uns besonders.“

Bis Ende 2016 führten Christina und Werner Lebelt die Käseschänke; 35 Jahre insgesamt. Obwohl sie das Gasthaus jetzt an die nächste Generation übergegeben haben, arbeitet das Paar weiterhin mit. Sie unterstützt den Sohn in der Küche, er die Schwiegertochter beim Servieren.