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Wechsel an der Spitze der WG Fortschritt

2008 war Bernd Wetzig zur Döbelner Genossenschaft gekommen. Die hatte damals große Probleme.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Bernd Wetzig, kaufmännischer Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt, blickt nüchtern in die Zukunft. „Ich glaube nicht, dass mit 66 Jahren das Leben anfängt. Aber ich habe auch keine Sorge, dass es langweilig wird“, sagte der 65-Jährige, der am Donnerstag bei einem Empfang in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ende des Monats ist für ihn endgültig Schluss mit dem Arbeitsleben. Bis dahin wird er noch seinen Nachfolger einarbeiten.

Heiner Hellfritzsch, Aussichtsratschef der Genossenschaft, kennt Wetzig schon lange. 1986 hatte der Maschinenbauingenieur bei Florena mit Hellfritzsch als Chef angefangen – auf einem völlig neuen Gebiet. Er war erst Assistent der Geschäftsführung, Gruppenleiter EDV, Ökonomischer Direktor, erzählte Hellfritzsch. Nach der Privatisierung war Bernd Wetzig für Rechnungswesen und Controlling bei Florene zuständig. „Sein Wille zur Weiterbildung und sein Fleiß haben ihn immer ausgezeichnet. Er hat im Laufe der Jahre 20 Weiterbildungsseminare absolviert“, sagte Hellfritzsch. Als es vor zehn Jahren bei der WG Fortschritt „brannte“ und sich der Leerstand bei über 20 Prozent zu stabilisieren drohte, holte Hellfritzsch den damals 55-Jährigen zur Genossenschaft, wo er mit Stefan Viehrig das Ruder herumreißen sollte. Was auch gelang. Heute ist die WG Fortschritt eine der Vorzeigegenossenschaften Sachsens. Axel Viehweger, Chef des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften, brachte das Goldene Ehrenabzeichen für Wetzig mit. „Das ist die höchste Auszeichnung, die wir zu vergeben haben. Und die Nadel ist wirklich aus echtem Gold“, meint Viehweger.

Tino Hütter, Wetzigs Nachfolger, ist schon aus den Startlöchern heraus. Seit Anfang Dezember arbeitet sich der 39 Jahre alte Betriebswirt bei der Genossenschaft ein. Seit 2. Januar ist er im Vorstand. Auch für ihn ist die Arbeit teilweise Neuland. Hütter war von der VR-Bank Mittelsachsen zur Genossenschaft gewechselt. „Ich habe viele neue Aufgaben und es macht Spaß. Ich habe hier mehr Freiheit, Dinge zu entscheiden“, sagte er. Auch sein Vorstandskollege Stefan Viehrig macht sich langsam für den Ruhestand bereit. Er geht Ende des Jahres. Einen Nachfolger muss die Genossenschaft noch finden.