Die drei Titel bleiben im Osterzgebirge. Die meisten Stimmen bei der Wahl sammelten aber Wesenitztals Turnerinnen.
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Wilsdruff. Der Wintersport dominiert. Wie schon bei der Umfrage im Vorjahr ging auch bei der Wahl der Sportler des Jahres 2017 kein Weg an den Kufen-Assen aus dem Osterzgebirge vorbei. Sie räumten erneut alle Titel ab. Am Sonnabend wurden die Sieger in den drei Kategorien bei der Sportgala in der Wilsdruffer Saubachtalhalle gekürt. Jessica Tiebel aus Geising, die weltbeste Rennrodlerin bei den Junioren, holte gleich bei ihrer ersten Nominierung bei den „Großen“ den Titel. Die 19-Jährige vom RRC Altenberg setzte sich gegen zwei international auch erfolgreiche junge Sportlerinnen durch – gegen die Oberbärenburger Skeletonpilotin Maxi Just und die drittplatzierte Sophie Leupold vom Pirnaer Ruderverein.
So war die Sportlergala in Wilsdruff
„Verrückt, ich habe gar nicht die Werbetrommel gerührt“, freute sich die Gymnasiastin, die auch dieses Jahr Nachwuchsweltmeisterin wurde, über den Umfragesieg. „Jetzt muss ich das erst mal alles sacken lassen und mich auf mein Abitur konzentrieren.“ Danach will sie den Sprung in den Weltcup-Kader packen und studieren. „Am besten in Dresden, irgendwas mit Technik oder Naturwissenschaft“, sagte sie.
Maxi Just hat schon ein Studium an der dortigen TU begonnen. Die 23-Jährige hatte im vorigen Sommer ihre Sportkarriere beendet und will nun Grundschullehrerin werden. Sie hatte derweil das Kunststück verpasst, bei ihrer vierten Sportlergala zum vierten Mal den Siegerpokal aus der Copitzer Edelstahlschmiede Schmees entgegennehmen zu dürfen: „Ich bin trotzdem zufrieden“, versicherte sie und schmunzelte.
Das Endergebnis der Sportlerumfrage 2017
SPORTLERIN (2432 Stimmen)
1. Jessica Tiebel (Rennrodeln, RRC Altenberg)
2. Maxi Just (Skeleton, BSC Sachsen Oberbärenburg)
3. Sophie Leupold (Rudern, Pirnaer Ruderverein 1872)
4. Julia Leubert (Gerätturnen, SV Wesenitztal)
5. Lisa Bormann (Tischtennis, SG Motor Wilsdruff)
6. Stefanie Hamann (Gerätturnen, VSG Pirna)
7. Tina Hölzel (Schiffsmodellsport, MSV Sächsische Schweiz)
8. Anke Matthes (Sportschießen, PSV Neustadt in Sachsen)
*Die Sieger wurden auch mit einer Jury gewählt, deren Mitglieder Punkte verteilten. Ihre Rangliste ging zur Hälfte ins Endergebnis ein. Die andere Hälfte ergab sich aus Tippscheinen und Online-Wahl. Gab es einen Gleichstand, wie etwa bei Axel Jungk und Titelverteidiger Justus Strelow, entschied der jeweilige Anteil an allen abgegebenen Stimmen und Punkten.
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Wie Tiebel fuhr indes auch Skeleton-Vize-Weltmeister Axel Jungk den Premierensieg ein. „Ich freue mich, konnte aber leider nicht nach Wilsdruff kommen“, so der 27-Jährige zur SZ. Jungk war auf der zeitgleich stattfinden Sportlergala in Dresden. Außerdem steht noch seine Reha in Bayern an, sagte Skeleton-Stützpunkttrainer David Friedrich, der den Preis entgegennahm.
Das durfte dann auch dessen Bruder, der Pirnaer Doppel-Bobweltmeister Francesco Friedrich. Mit ihm siegte ein weiterer Kandidat des BSC Sachsen Oberbärenburg bei der Sportlerwahl. Für den 27-Jährigen und sein Team war es der siebte Titel in Folge. Das ist neuer Rekord. Denn er zog so an den Handballfrauen des HC Sachsen und den Volleyballerinnen von TuS Dippoldiswalde vorbei, die in der 24-jährigen Geschichte der Umfrage von SZ und Kreissportbund je sechs Titel schafften. „Das ist klasse und bedeutet mir viel“, sagte der Pirnaer, der nach seinen beiden jüngsten Goldmedaillen bei Olympia noch lange nicht genug hat: „Ich will weitere Titel.“
Bei der Sportlerwahl lag er hauchdünn vor den Turnerinnen des SV Wesenitztal, die im Vorjahr sensationell Sachsenmeister wurden. Die Landesligaturnriege aus Dürrröhrsdorf-Dittersbach war zudem so etwas wie die heimliche Siegerin des Abends. Sie hatte die meisten der insgesamt 7 084 Umfragestimmen gesammelt (635), wurde aber von der Jury, deren Rangliste auch zur Hälfte ins Endergebnis einging, mit Platz vier bedacht. So verpasste sie den ganz großen Wurf nur knapp. „Wahnsinn, wir sind Zweite hinter dem Doppel-Olympiasieger“, jubelte Wesenitztals Adriana Knaak dennoch mit ihren Teamkolleginnen. Sie hatten alle kräftig um Stimmen geworben. Bei der Gala genossen sie die gute Stimmung mit Showprogramm und Tanzmusik – wie so viele der mehr als 420 Gäste. Die große Tombola rundete den schönen Abend ab.