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Wasserwerk verschwindet

Die Wassergewinnung im Töpelwinkel wurde nach dem Hochwasser 2013 eingestellt. Jetzt werden die Harthaer aus der Jahna-Aue versorgt.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Viele Autofahrer haben sie bemerkt, die Bauarbeiten im Randbereich des Töpelberges. Hier lässt die Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft das Wasserwerk komplett zurückbauen. „Es wird entsprechend des Versorgungskonzeptes für Trinkwasser nicht mehr benötigt“, sagte Detlef Bull, Bereichleiter Trinkwasser bei der Oewa. Nach dem die Wassergewinnungsanlage im Töpelwinkel im Juni 2013 überflutet wurde, und das auch immer wieder hätte passieren können, wurde entschieden, dass die Anlage nicht mehr genutzt und zurückgebaut wird. „Außerdem wird laut dem Versorgungskonzept und entsprechend der demografischen Entwicklung künftig nicht mehr so viel Wasser benötigt“, sagte Detlef Bull. Der Rückbau des Wasserwerkes am Töpelberg sei nach der Anlage im Töpelwinkel der zweite Bauabschnitt.

Am Dienstag hat die Firma Dähne aus Hartha mit den Abrissarbeiten begonnen. „Zunächst haben wir die beiden garagenähnlichen Gebäude abgerissen“, sagte Klaus Dähne. Am Mittwoch wurde der Tank ausgebaut. Die Mitarbeiter des Unternehmens rissen die Fundamente heraus und füllte entstandene Grube mit Erde auf. „Der Abriss war völlig unspektakulär“, sagte Klaus Dähne. Bald werde sich die Natur das zurzeit kahl wirkende Grundstück wieder zurückerobern.

Die Harthaer bekommen seit dem Rückbau der Anlage im Töpelwinkel ihr Trinkwasser komplett aus der Jahna-Aue rund um Ostrau. Das macht sich bemerkbar. Das Wasser ist kalkhaltiger. Und so hat manche Hausfrau mit weißen Flecken auf dem Wasserhahn zu kämpfen. Auch die Kaffeemaschine muss fast jede Woche entkalkt werden. Ihre Meinung steht fest: „Das war doch früher nicht so schlimm.“ Damit haben sie recht. Bis zum Hochwasser wurde das Wasser aus der Jahna-Aue mit Wasser aus dem Wasserwerk im Töpelwinkel vermischt. Seit 2013 beziehen die Harthaer und Waldheimer mit ihren Ortsteilen zu 90 Prozent Wasser aus der Ostrauer Region. Es ist sehr hart, weil es viel Magnesium und Kalzium enthält. Auch der 80 Meter tiefe Brunnen, der im Flemmingen steht, kann mit seiner Kapazität kaum etwas verändern. Hier ist das Wasser zwar weicher. Doch wird es mit dem aus Ostrau vermischt, ist kaum etwas zu spüren.