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Wasser marsch in Dresdens Brunnen

Fast alle städtischen Anlagen sollen wieder sprudeln. Bis dahin werden einige Brunnen aber noch repariert werden müssen. Schuld ist der Winter.

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© Archivfoto: Karl-Ludwig Oberthür

Von Annechristin Bonß

An den Osterfeiertagen beginnt die diesjährige Saison für die städtischen Anlagen. In der Verwaltung des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft befinden sich derzeit 86 Brunnenanlagen. Insgesamt gibt es in der Stadt 300 Springbrunnen und Wasserspiele. „Höhepunkt wird in diesem Jahr die Inbetriebnahme der drei Brunnen vor dem Kulturpalast sein“, sagt Amtsleiter Detlef Thiel. Die Springbrunnen wurden nahezu originalgetreu wieder aufgebaut und sollen zur Wiedereröffnung des Kulturpalastes am 29. April auf dem Vorplatz wieder sprudeln.

Für den nassen Sprudelspaß auf städtischen Plätzen und in den Parks investiert die Stadt 290 000 Euro pro Jahr. Das Geld wird nicht nur für Reinigung und Unterhalt benötigt. Auch Wartung und Reparaturen kosten. Schon Anfang des Jahres haben die städtischen Mitarbeiter damit begonnen. Einige der Bauarbeiten, wie der Filtersandwechsel, sind dabei als laufende Kosten geplant. Andere durchaus hohe Kosten entstehen dagegen ungeplant.

Geplant: Neue Pumpen und Düsen, damit das Wasser sprudelt

An vier Brunnen sind die Arbeiter derzeit noch beschäftigt. Bis zum Saisonstart sollen die Anlagen wieder laufen. So muss beim Findlingsbrunnen in Altgruna das Brunnenbecken repariert werden. Darin steht sonst das Wasser um eine Gruppe großer Steine herum. Für die Arbeiten am Becken zahlt die Stadt 6 000 Euro. Bei den vor allem bei Familien mit Kindern beliebten Wasserspielen auf dem Altmarkt stehen Pumpenreparaturen für 2 500 Euro auf dem Programm. Auch bei der Waterscreen, dem rot lackierten Wasservorhang auf dem Postplatz sind Unterhaltsarbeiten an Düsen, Beleuchtung und Pumpen sowie am Rahmen für 20 000 Euro notwendig. Ebenfalls planmäßig repariert wird derzeit der Glasbrunnen am Pirnaischen Platz vor dem ehemaligen Robotron-Komplex.

Ungeplant: Winterschäden verursachen ungeplante Kosten

Kurz bevor die Brunnen wieder in Betrieb genommen werden, bauen die Arbeiter die Winterabdeckungen und Einhausungen ab. Dann werden an den Anlagen Düsen, Pumpen und Armaturen montiert. Zudem müssen die Arbeiter die Becken gründlich reinigen. Immer wieder warten dabei auch unangenehme Überraschungen auf die Brunnenbauer. Dann läuft plötzlich Wasser aus oder Risse in den Becken werden sichtbar. In diesem Jahr ist das zum Beispiel bei den „Stürmischen Wogen“ am Albertplatz und bei den Brunnen in der Mittelachse der Prager Straße der Fall. Zur Saisoneröffnung bleiben beide Anlagen deshalb wahrscheinlich noch aus.

Die Havarien an den „Stürmischen Wogen“ sind erst in dieser Woche aufgetreten und betreffen das obere Wasserbild, teilt Stadtsprecher Karl Schuricht mit. Ein Angebot für die Reparaturen liege noch nicht vor. Das gilt auch für die Brunnen in der Mittelachse auf der Prager Straße. Dort müssen die automatische Wassernachspeisung, der Trockenlaufschutz und die Filteranlage erneuert werden.

Aufgeschoben: Brunnen bleiben trocken, weil Geld fehlt

Trotz der unvorhersehbaren Reparaturen sollen 82 der 86 städtischen Brunnen in dieser Saison sprudeln. Nicht betriebsfähig sind der östliche Brunnen auf dem Neustädter Markt, das Wasserspiel an der Espenstraße, der Brunnen an der Ecke Thäterstraße/Mengsstraße und die Teichanlage im Fichtepark. Nur für Letztere gibt es aus dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft gute Nachrichten. Im Herbst soll das Wasser wieder durch die Rinnenanlage im Fichtepark fließen. Bis dahin wird das Becken repariert. 2016 wurden neue Rinnen gebaut. Für die anderen drei Brunnen werden die Arbeiter in diesem Jahr wohl nicht anrücken. Die Anlagen müssen komplett saniert werden. „Die erforderlichen Haushaltsmittel dafür stehen derzeit nicht zur Verfügung“, sagt Karl Schuricht.