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Wasser marsch in Bühlau

Die Probeflutung des Beckens läuft. Schon in drei Monaten soll die Halle öffnen.

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© Norbert Neumann

Von Juliane Richter

Über einen Feuerwehrschlauch strömt derzeit das Wasser in das große Becken der neuen Bühlauer Schwimmhalle. Zum Planschen ist das allerdings nicht vorgesehen – dafür sieht der Innenraum der Halle auch noch zu sehr nach Baustelle aus. Laut Projektsteuerer Jörg Möckel von der Dresdner Bäder-GmbH wird das Edelstahlbecken derzeit einmal komplett gefüllt, um zu prüfen, wie dicht es ist. „Bisher haben sich an der Unterseite noch keine Tropfen gezeigt“, sagt er.

Die neue Bühlauer Schwimmhalle ist außen nahezu fertig.
Die neue Bühlauer Schwimmhalle ist außen nahezu fertig. © Norbert Neumann

Typische Schwachstellen, wie die Unterwasserscheinwerfer, hat das Wasser zu diesem Zeitpunkt aber auch noch nicht erreicht. Kleinere Lecks könnten dort zum Beispiel an den Dichtungen auftreten. Sollte das so sein, bleibt genug Zeit für Nachbesserungen. Denn der Schwimmhallenneubau an der Bautzner Landstraße liegt bisher komplett im Zeitplan. Der Fußboden in der Halle, den Treppenaufgängen und dem Saunabereich ist bereits gefliest. In den nächsten Tagen sollen sämtliche Innentüren eingesetzt werden, woraufhin die Wandgestaltungen folgen. Schon fertig sind Fußboden und Decke im Umkleidebereich. Hier werden kommende Woche die Spinde angeliefert. Ebenfalls fertig sind die drei Saunakabinen im Obergeschoss des rund neun Millionen Euro teuren Neubaus. In der finnischen Sauna und der 65 Grad-Sauna strahlen die hellen Holzeinbauten. Hier haben jeweils knapp 35 Personen Platz. Außerdem gibt es noch ein Dampfbad. Bäder-Chef Matthias Waurick rechnet jährlich mit etwa 28 000 Saunagästen. Diese können zwischen einem Ruhebereich zum Schwatzen und einem richtigen Ruheraum wählen.

Insofern die Bauarbeiten in der letzten Phase problemlos weiterlaufen, will Waurick die Halle bereits im Dezember für den Probebetrieb öffnen. „Dann laden wir gezielt verschiedene Nutzergruppen wie Kitas, Schulen oder Rehavereine ein“, sagt er. Diese Testphase diene vor allem dazu, die technischen Anlagen, wie die Badewassertechnik, die Elektro- und die Lüftungsanlagen unter ganz normalen Bedingungen auszuprobieren. Für den Testbetrieb wird dann aber noch einmal frisches Wasser in die Becken gefüllt. Mehr als 800 000 Liter fasst das 25-Meter-Becken, wenn die Höchstmarke von 1,80 Meter erreicht ist.

Für die Prüfung der Dichtigkeit bleibt das Wasser ab heute 14 Tage im Becken, bevor ein Teil in das benachbarte Kursbecken mit Hubboden gepumpt wird, damit auch dieses auf Lecks geprüft werden kann. Für den Einbau des Hubbodens hatte der Stadtrat nachträglich gestimmt, um auch gehbehinderten Menschen das Schwimmen zu ermöglichen. Durch den Boden kann die Wassertiefe des Beckens zwischen 0,30 und 1,35 Meter variabel verstellt werden.

Eröffnung für 9. Januar geplant

Insgesamt rechnet Bäderchef Waurick jährlich mit rund 100 000 Schwimmgästen, zuzüglich zu den Schul- und Vereinsschwimmern. Wie viel die Dresdner für den Besuch in der nagelneuen Halle bezahlen müssen, will er noch immer nicht verraten. Die Preise würden derzeit noch kalkuliert, sagt er. In einem früheren Gespräch hatte er angekündigt, dass sie sich an dem „bisher üblichen Niveau orientieren“ – etwa um drei Euro pro Stunde.

Für alle Dresdner soll die Halle dann voraussichtlich am 9. Januar öffnen. Die Bäder-GmbH plant bereits einige besondere Aktionen zur Eröffnung. So könnte ganz untypischerweise ein Drachenboot seinen Weg in das große Becken finden. Bis dahin stehen aber noch einige Restarbeiten an. Bisher noch gar nichts zu sehen ist von der Infrarot-Kabine, die unabhängig vom Saunabetrieb allen Schwimmbadnutzern im Erdgeschoss zur Verfügung stehen soll.

„Diese Technik ist sehr sensibel, deshalb wird sie wirklich erst eingebaut, wenn alle groben Arbeiten abgeschlossen sind“, sagt Projektsteuerer Möckel. Nach wie vor hält die Bäder-GmbH an dem Plan fest, diese Kabine und den angrenzenden Ruheraum in der Optik einer Straßenbahn zu gestalten. Damit soll an den ehemaligen Straßenbahnhof erinnert werden, der sich früher an dieser Stelle befunden hat. Als weitere Reminiszenz an die Geschichte wird vor dem Eingang der Halle auf einem Grünstreifen eine große, alte Uhr aufgestellt. Den Weg zur Halle kann jeder bald problemlos befahren – denn auch dieser soll bis November fertiggestellt sein.