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Was wird aus der neuen S 177 bei Rossendorf?

Die neue Staatsstraße bei Leppersdorf kann demnächst gebaut werden. Das sorgt nun für Fragen in Großerkmannsdorf.

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© St. Unger

Von Jens Fritzsche

Großerkmannsdorf. Derzeit ist die schnelle Verbindung zwischen den Autobahnen 17 bei Pirna und der A 4 bei Leppersdorf sozusagen nur eine halbe Sache. Denn bisher sind nur 50 Prozent der 33 Kilometer langen Strecke – der neuen Staatsstraße  S 177 –, die nach ihrer Fertigstellung den Autobahn- und Schnellstraßenring um Dresden herum schließen soll, neu gebaut. Schnell gefahren werden kann dabei bereits zwischen Großerkmannsdorf und Radeberg sowie auf etlichen Abschnitten zwischen Pirna und der Bundesstraße B 6 bei Rossendorf. Aber drei wichtige Neubau-Abschnitte fehlen noch. Vergangene Woche konnte die Landesdirektion zumindest verkünden, dass das Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt zwischen dem Radeberger Krankenhaus und der A 4 mit der Ortsumgehung von Leppersdorf abgeschlossen ist (SZ berichtete). Das heißt, die Planungen sind juristisch geprüft und als zulässig bestätigt. Es hatten sich jüngst unter anderem seltene Fledermausarten im Bereich der Landwehr gefunden, für die Tunnel unter der höherliegenden Trasse hindurch geplant werden müssen. „Auch das Thema Hochwasserschutz spielte ja eine wichtige Rolle“, so Holm Felber, der Sprecher der zuständigen Landesdirektion Sachsen.

Gibt es jetzt keine Klagen, könnte im Frühjahr 2017 mit der Anpassung der Planungen und der europaweiten Ausschreibung der Arbeiten für den Abschnitt begonnen werden, freut sich auch Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD). Die neue S 177 ist aus seiner Sicht nicht nur für Tourismus und Wirtschaft im Bereich zwischen Radeberg und vor allem der Sächsischen Schweiz wichtig, sondern besonders für die Entlastung der an der Strecke liegenden Orte vom Schwerlastverkehr.

Der Abschnitt zwischen dem Radeberger Krankenhaus und der A 4 ist dabei einer von noch drei fehlenden Abschnitten. Wie es aus dem Verkehrsministerium heißt, soll als Nächstes der Bau im Bereich Wünschendorf und Eschdorf starten, für den das Planfeststellungsverfahren ebenfalls bereits läuft. Rund 25 Millionen Euro wird die 5,6 Kilometer lange Strecke kosten, so das Ministerium. Einen konkreten Baustart konnte aber noch niemand nennen. Dazu müsste eben auch – wie jetzt in Leppersdorf – das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein.

Zum Schluss dürften damit also die Bagger für den dann letzten Abschnitt anrollen: für das Teilstück südlich von Großerkmannsdorf, zwischen der B 6 am Schänkhübel in Rossendorf und Großerkmannsdorf. Diese 3,2 Kilometer werden rund 18 Millionen Euro kosten – und laut Verkehrsministerium ist der Antrag auf das Planfeststellungsverfahren bei der Landesdirektion Sachsen im Juni dieses Jahres erfolgt.

Um die Streckenführung hier hatte es mächtig Diskussionen gegeben. In Großerkmannsdorf wollte man die Strecke durch das kleine Wäldchen führen, um weniger Landwirtschaftsflächen zu versiegeln. In Weißig hingegen favorisierte man eine Variante näher am Gewerbegebiet. Nun wird die Trasse am Waldrand entlang verlaufen. Dem Großerkmannsdorfer Landwirtschaftsunternehmen werden dadurch rund 18 Hektar Nutzfläche verloren gehen. Auch weil natürlich Regenrückhaltebecken, Wirtschaftswege, Neubepflanzungen und die Offenlegungen von Bachläufen geplant sind.