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Was wird aus der ehemaligen Mittelschule in Bärenstein?

Der Ortschaftsrat hat eigene Vorstellungen und schrieb eine Petition.

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© Frank Baldauf

Von Mandy Schaks

Altenberg. Die Bergstadt sieht derzeit keine Veranlassung, über die Zukunft der ehemaligen Mittelschule in Bärenstein grundlegend neu nachzudenken. Die Beschlüsse, die dazu seinerzeit gefasst wurden, haben nach wie vor Gültigkeit, sagt Reiner Fischer, Büroleiter von Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten. „Es gibt keine erkennbaren Gründe und keine Notwendigkeit, einen Richtungswechsel vorzunehmen.“

Das ist die Quintessenz aus der Antwort, die die Bärensteiner Ortschaftsräte auf ihre Sammelpetition erhalten haben, die sie am 24. März bei Bürgermeister Kirsten eingereicht hatten. Hintergrund war eine Information, dass der bisherige Mieter auszieht und die Stadt nach einem neuen Nutzer Ausschau hält. Um die Immobilie auf der Müglitztalstraße erneut zu verpachten bzw. eventuell auch zu verkaufen, wurde ein Makler hinzugezogen. Die Bärensteiner Ortschaftsräte waren mit diesem Vorgehen allerdings nicht einverstanden. Sie forderten, dass sie in die Entscheidung einbezogen werden und legten einen neuen Vorschlag auf den Tisch. Statt die städtische Immobilie zu veräußern, sollte geprüft werden, ob dort nicht wieder eine Schule eingerichtet werden kann. Deshalb schrieben die Ortschaftsräte eine Petition an den Bürgermeister. Doch bewirken konnten sie mit ihrem Schreiben nichts.

„Denn es handelte sich nicht um eine neue Beschlussfassung“, erläutert auf SZ-Nachfrage Büroleiter Fischer. Es sei nur der Sachstand dargelegt worden. Das Verfahren werde nach dem Auszug des Mieters deshalb lediglich neu angegangen – auf der Grundlage eines Beschlusses, der seinerzeit unter Beteiligung des Bärensteiner Ortschaftsrates getroffen worden war. Und die Geschichte nahm ihren Lauf, als Bärenstein noch politisch selbstständig war. Der kleinen Stadt ging es damals wie anderen Kommunen, sie verlor ihre Schule. „Altenberg hat dann eine nahezu ungenutzte Immobilie einer privatwirtschaftlichen Nutzung zugeführt“, erinnert Fischer. Es gelang, die Lange Uhren GmbH für das Gebäude zu interessieren. Der Altenberger Stadtrat beschloss mit Zustimmung des Bärensteiner Ortschaftsrates, die Immobilie zu vermieten mit der Option, das Gebäude auch zu verkaufen. So weit kam es nicht. Nach zehn Jahren hatte der Glashütter Luxusuhrenhersteller an seinem Stammsitz selbst genug Platz geschaffen und löste den Pachtvertrag. Dadurch ging die Immobilie zum 1. April wieder an Altenberg zurück. Nun wird ein Nachfolger gesucht. An der Schulsituation selbst habe sich nichts geändert. Die jetzigen Schulstandorte in Lauenstein, Geising und Altenberg stünden auch nicht infrage, so Fischer. Wenn es für die ehemalige Schule in Bärenstein einen neuen Bewerber gebe und Verkaufsabsichten konkret werden, dann werde auch ein neuer Beschluss gefasst und der Ortschaftsrat dazu angehört.