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Was wird aus dem alten TJG-Gelände?

Die neuen Werkstätten sind fast fertig. Nun sollen nebenan Gebäude verschwinden. Und ein Käufer muss gefunden werden.

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© Sven Ellger

Von Annechristin Bonß

Noch anderthalb Monate soll der Bau an den neuen Werkstätten für das Theater Junge Generation (TJG) und die Staatsoperette dauern. Viel davon ist schon zu sehen. An der Meißner Landstraße entsteht derzeit eine riesige Halle: 55 Meter lang, 33 Meter breit. „Das Dach ist dicht, der Rohbau fertig“, sagt Projektleiter Florian Brandenburg von der Firma Kommunale Immobilien Dresden. Die Stadt investiert 6,2 Millionen Euro, damit die Künstler und Theaterleute auch künftig aufwendige Bühnenbilder und Requisiten bauen können. Dafür haben die Bauleute im Inneren der Halle aber noch viel zu tun.

Derzeit montieren sie die Elektroleitungen sowie die technischen Installationen. Herzstück des Baus ist die große Montagehalle in der Mitte. Hieran gliedern sich Schlosserei, Tischlerei, Maschinenraum, Malsaal, Farbspritzraum und die Dekorationswerkstatt. Die einzelnen Stücke werden schließlich in der mittig gelegenen Halle zusammengesetzt. Die misst 8,25 Meter in der Höhe. Niedriger darf sie gar nicht sein. Denn auch die neue Bühne der Staatsoperette im Kraftwerk Mitte ist acht Meter hoch. Solche Maße sollen dann auch die Bühnenbilder haben.

Mit dem Bau ist der Projektleiter zufrieden. Der milde Winter habe geholfen. Verzögerungen gab es keine. Auch durch die archäologischen Grabungen nicht. In dem Bereich der Baustelle befand sich einst eines der ältesten Siedlungsgebiete in der Region. Relikte davon hätten durchaus bei den Arbeiten auftauchen können. Gefunden wurde bisher jedoch wenig Spektakuläres. Mitarbeiter aus dem Landesamt für Archäologie haben zwei kleine Tonscherben sowie eine kreisrunde handtellergroße Verfärbung im Boden registriert. Wie genau sie letzteren Fund bewerten, steht noch nicht fest. „Uns Bauleuten wäre so etwas gar nicht aufgefallen“, sagt Florian Brandenburg.

Sobald die Werkstätten fertig sind, soll sich auch das benachbarte Gelände verändern. Dort hat das TJG bisher seinen Sitz. Ein senkrecht zur Straße stehendes Gebäude soll abgerissen werden, genau wie das Haus, welches das Theater mit einem Anbau verbindet. Der bleibt erhalten. Dort befinden sich künftig die Lager- und Sanitärräume. Auch das alte Werkstattgebäude verschwindet. Die Fläche soll als neuer Park dienen. Hier ist Platz für das Labyrinth. Das hatte bis zum Baustart seinen Platz, wo jetzt die neue Halle entsteht.

Für das Mittelstück des alten Theaterareals hat die Stadt andere Pläne. Das Haupthaus sowie das frisch verputzte Gebäude direkt an der Meißner Landstraße bleiben stehen. Alte Baracken und Flachbauten verschwinden. Dann soll das Grundstück seinen Besitzer wechseln. Die Stadt sucht einen Käufer, hat dazu aber konkrete Vorstellungen, wie der die Flächen und Gebäude künftig nutzen soll. „Der Spielbetrieb des Theaters Junge Generation bringt es mit sich, dass regelmäßig Gäste im Rahmen von Inszenierungen beherbergt werden müssen“, teilt Annekatrin Klepsch (Linke), Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, mit. „Für diesen Zweck würde sich das Verwaltungsgebäude der Intendanz des TJG, neben dem Werkstattgelände in Cotta, in dem bereits bisher Gäste zum Teil in Appartements untergebracht werden, sehr gut eignen.“ Konkrete Gebote liegen der Stadt noch nicht vor. Dieser Teil ist Zukunft des alten Theaterstandorts und bleibt weiterhin offen.

Die Arbeiter auf der Baustelle stört das kaum. Sie wollen fertig werden. Florian Brandenburg ist optimistisch, dass sie den Zeitplan halten können. Dann ziehen die Theaterleute bald nicht nur auf die neuen Bühnen, sondern verwirklichen ihre Ideen auch in der neuen Halle.