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Kommentar: Was soll hier verschwiegen werden?

Daniela Pfeiffer über das Schweigen zur Wolfstötung.

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Die Wölfe. Sie gehören definitiv zu den sensibelsten Themen, die die Region derzeit hat. Es gibt klare Befürworter, denen eine wachsende Zahl an Gegnern entgegensteht. Und dazwischen: viele Befindlichkeiten. Die dürften durch die Informationspolitik des Landkreises nicht weniger werden. Im Falle des Wolfes, der zwei Krauschwitzer Hunde getötet haben soll, und als Problemwolf getötet wurde, tun sich mehr Fragen auf als es Antworten gibt. Dabei scheinen alle involvierten Stellen zu vergessen, dass es nicht die nervenden Fragen strebsamer Journalisten sind, sondern diese Fragen aus der Bevölkerung kommen. Einer Bevölkerung im Landkreis Görlitz, unter der der Unmut gegen die rapide gestiegene Zahl an Wölfen und Wolfsrissen immer mehr zunimmt. Und die wissen will: Warum gibt es Problemwölfe? Gibt es noch mehr davon? Können sie mir oder meiner Familie gefährlich werden? Die Gelegenheit, das zu erklären, hat das Kontaktbüro verstreichen lassen. Vom Landratsamt kam erst gestern eine kurze Pressemitteilung – davor war auf mehrere SZ-Anfragen rein gar nichts zu erfahren. Dass da Vermutungen entstehen, etwas solle möglicherweise vertuscht werden, ist nachzuvollziehen. Eine Konsequenz dieses beharrlichen Schweigens könnte die Strafanzeige sein, die jetzt gegen den Landrat gestellt wurde. Doch selbst nach dieser Zuspitzung hieß es gestern aus dem Amt: Der Landrat äußert sich nicht.

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