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Was sich in der Knobelsdorfer Kita ändert

Während eines Elternabends stellte das DRK seine Pläne vor. Eine wesentliche Neuerung schob jedoch der Ortschaftsrat an.

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© Archiv/Dietmar Thomas

Von Tina Soltysiak

Knobelsdorf. Zum 1. September übernimmt der DRK-Kreisverband Döbeln-Hainichen die Kindertagesstätte in Knobelsdorf. Nun haben sich die Verantwortlichen, darunter Vorstandvorsitzender Jörg Hirschel, den Müttern und Vätern bei einem Elternabend vorgestellt. Dabei bestand die Möglichkeit, noch offene Fragen zu dieser veränderten Situation zu besprechen.

Die Knobelsdorfer Eltern hatten die Befürchtung, dass aufgrund des Betreiberwechsels Mehrkosten auf sie zukommen. „Das ist nicht in der Fall, denn die Elternbeiträge legt die Stadt fest. In wessen Trägerschaft die Einrichtung ist, spielt dabei keine Rolle“, sagte Hirschel am Mittwoch auf DA-Nachfrage. Ähnlich hatte sich im Vorfeld bereits Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) geäußert. Denn während einer Einwohnerversammlung war das Thema Trägerwechsel Ende April erstmals zur Sprache gekommen. Ernst hatte entsprechende Gerüchte bestätigt.

„Die Einrichtung ist aus unserer Sicht sehr gut im Ort verwurzelt. Wir wollen am Profil der Kita nichts ändern“, versicherte Hirschel. Das Deutsche Rote Kreuz sehe sich vielmehr als Unterstützer. „Die Kultur kommt aus den eigenen Reihen, wir als Träger geben das Fundament“, sagte Jörg Hirschel. Die Gesprächsatmosphäre beim Elternabend habe er als offen, vorbehaltslos, aufgeschlossen und sachlich empfunden. „Das Thema Öffnungs- und Schließzeiten hat die Eltern natürlich interessiert. Auch die behalten wir bei“, so Hirschel. Zudem habe die Frauen und Männer interessiert, ob es Veränderungen beim Kita-Personal geben wird. Schließlich sind die Erzieher wichtige Bezugspersonen für ihre Kinder und natürlich auch Ansprechpartner für die Eltern selbst. „Die Beschäftigten bleiben und auch ihre Bezahlung ist gesetzlich geregelt: Die Konditionen werden 1:1 übernommen“, erklärte der Vorstandvorsitzende.

Darüber ist die Leiterin der Einrichtung Veronika Weidensdorfer froh. „Wir sind sieben Erzieher und Teilzeit beschäftigt“, sagte sie. Gemeinsam betreuen sie derzeit um die 50 Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt. In der Kita „Wirbelwind“ gibt es 19 Krippen- und 32 Kindergartenplätze. „Der Elternabend ist recht harmonisch abgelaufen, ja“, lautet auch ihr Fazit. Eine wichtige Frage, die die Eltern umtrieb, sei das Essengeld gewesen. „Das erhöht sich durch den Trägerwechsel leicht, weil die Stadt bisher einen Zuschuss gewährt hat. Der fällt ab September weg“, sagte sie.

Hinter ihr und ihren Kollegen liegen arbeitsreiche Monate. „Der Trägerwechsel ging recht schnell über die Runden. Im Frühjahr gab es die ersten Gespräche und im Juli wurde die Entscheidung bekannt gegeben, dass das DRK übernimmt“, so Veronika Weidensdorfer. Verschiedene Träger hatten sich vorgestellt: Außer dem DRK waren das unter anderem die Volkssolidarität und der Deutsche Kinderschutzbund Döbeln. „Vertreter haben uns sich und ihre Konzepte vorgestellt. Das hat auch viel Zeit in Anspruch genommen“, sagte Veronika Weidensdorfer, die seit 1992 in der Einrichtung arbeitet und diese seit 1995 leitet.

Mindestens genauso lange existiert die Küche in der Einrichtung. „Der Ortschaftsrat hat uns Geld für die Anschaffung einer neuen Küche zur Verfügung gestellt. Dafür sind wir der Vorsitzenden Helga Busch und dem gesamten Ortschaftsrat sehr dankbar“, sagte Veronika Weidensdorfer. Immerhin koste die neue Küchenzeile zwischen 4 000 und 5 000 Euro. Ansonsten seien die Kinder, Eltern und Erzieher mit den Bedingungen in der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ zufrieden, ergänzte sie.

Mit dem Trägerwechsel ist auch die letzte der fünf Kindereinrichtungen, die auf Waldheimer Flur stehen, privatisiert. Die Entscheidung habe vor allem praktische Gründe, wie Bürgermeister Steffen Ernst sagte. „Wir entlasten damit unsere Verwaltung, was die ganzen bürokratischen Angelegenheiten betrifft.“

Für den Kreisverband ist es die sechste Kita, die er übernimmt. Er betreibt bereits zwei in Hainichen und jeweils eine in Mittweida, Sachsenburg und Seifersbach. In Waldheim ist der Verband ebenfalls schon präsent, allerdings in einem anderen Bereich – mit der Sozialstation an der Härtelstraße.