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Was passiert nun mit Milanos Mega-Zelt?

Während die riesigen Planen vorübergehend verstaut wurden, sind die Vorbereitungen für die neue Show in vollem Gange.

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© Weihnachtszirkus

Von Henry Berndt

Brauchen Sie noch ein Zelt für die nächste Gartenparty? Eine Nachfrage beim Team von Zirkusdirektor Mario Müller-Milano wäre zumindest nicht völlig aussichtslos. Ein paar Voraussetzungen sollten Sie dann aber erfüllen. Haben Sie in Ihrem Vorgarten rund 4 000 Quadratmeter Platz? Ist die Zufahrt für schwere Sattelauflieger geeignet? Haben Sie 30 erfahrene Helfer für den Aufbau bei der Hand? Und schließlich auch das nötige Kleingeld für die ganz individuell berechnete Miete? Dann ist es vielleicht einen Versuch wert. Vorerst sind das größte freitragende Palastzelt Europas und die dazugehörige nagelneue Sitzeinrichtung nach ihrer Premiere beim diesjährigen Weihnachtszirkus in Dresden gut verpackt eingelagert worden. Ob das Zelt bis Ende November noch einmal zum Einsatz kommt, ist offen, sagt Zirkussprecher Dirk Porn. „Wir sind kein Zeltvermieter, aber lehnen das auch nicht grundsätzlich ab.“ Theoretisch könnte es von heute auf morgen irgendwo hingeschafft werden.

Raubtiere statt Elefanten?

Wer aber braucht ein Zelt mit einem Durchmesser von 52 Metern und einer Höhe von 25 Metern? Andere Zirkusse wohl eher nicht, vermutet Porn. „Eher große Showproduktionen wie die Funkelstadt.“ Bislang gebe es noch keine Anfragen. Auch ein Preisschild habe man dem Zelt bewusst nicht umgehängt. Direktor und Zirkusgründer Mario Müller Milano hatte vergangenes Jahr rund 750 000 Euro in das weiß-blaue Zelt der Superlative investiert. Gefertigt wurde es von der Firma „Canobbio“ in Italien. Während die „Hardware“ auf ihren nächsten Einsatz wartet, sind die Planungen für die 23. Auflage des Dresdner Weihnachtszirkus bereits in vollem Gange. Ein kleines Team reiste im Januar wieder zum Internationalen Circus Festival nach Monte Carlo, um die besten Artisten und Tiertrainer der Welt zu bestaunen – und nach Möglichkeit gleich unter Vertrag zu nehmen. Nicht mitreisen konnte diesmal der Direktor selbst. Mario Müller-Milano erholt sich immer noch im Krankenhaus von einer Entzündung im linken Bein.

Über das neue Programm soll wie gewohnt bis kurz vor der Premiere nichts nach außen dringen. Es ist aber zu vermuten, dass anstelle von Elefanten diesmal wieder Raubtiere in der Manege zu sehen sein werden. Der Ticketverkauf für den Weihnachtszirkus startet am 14. Februar. „Wir bekommen schon seit Wochen täglich Anrufe von aufgeregten Fans“, sagt Dirk Porn. „Sie verlassen sich darauf, dass wir uns auch diesmal wieder selbst übertreffen werden.“