Merken

Was Nieskyer Oberschüler werden wollen

Wie die 14- bis 16-Jährigen herausfinden, wo sie lernen wollen, was sie ausschließen, und wie Plan B aussehen könnte.

Teilen
Folgen
© André Schulze

Von Carla Mattern

Niesky. Die Zehntklässler gehen fast auf die Zielgerade mit ihrer Oberschullaufbahn. Die Neuntklässler haben noch ein knappes Jahr Zeit, um sich umzuschauen. Und bei den Siebt- und Achtklässlern ist die Findungsphase in vollem Gange, reihen sich Praktika, Schau Rein-Tage, Tage der offenen Unternehmen, Gespräche mit Berufsberatern aneinander. Nicht zu vergessen Familien und Lehrer, die den jungen Leuten helfen, herauszufinden, wohin die berufliche Reise gehen soll. 15 Mädchen und Jungen aus den Klassen 8b, 9a, 9b, 10a und 10b der Oberschule Niesky erzählen in der SZ, was sie vorhaben.

Franziska Knappe: Will weg aus Niesky und Hochschulreife

Nach einem Praktikum in einer Kita wusste die 16-Jährige aus der 10b, was sie nicht will: Erzieherin werden oder was in der Richtung studieren. Was sie auch nicht will: in Niesky bleiben. „Ich finde es hier langweilig“, sagt sie. Das Lernen fällt ihr leicht, sie hat Zeit zum Tanzen, Handball spielen, für Freunde. An zwei Dresdener Beruflichen Gymnasien hat sie sich beworben, weil sie dort individuell aus einem großen Angebot an Fächern wählen und mit der Hochschulreife abschließen kann.

Katharina Liebig: Noch auf der Suche bei verschiedenen Praktika

Beim nächsten Praktikum geht es für die 14-Jährige aus See in ein Friseurgeschäft. Sie schnupperte rein beim Reisebüro, Zahnarzt, ins Altenheim und die Emmaus-Berufsschule. Was sie einmal werden will, das kann die Schülerin, die Querflöte spielt und gern singt, noch nicht sagen.

Sarah Cosmar: Erzieherin oder Heilerziehungspflegerin ist Traum

Die Familienmitglieder der 15-jährigen Nieskyerin aus der 9a sind überzeugt, dass sie gut mit Kindern umgehen kann. Das sieht Sarah auch so und will gerne Erzieherin oder Heilerziehungspflegerin werden. Der Notenschnitt sei da gar kein Problem, sagt sie. Zeichnen und singen kann sie auch, nun will sie noch Gitarre lernen.

Louisa Kühn: Hat den Lehrvertrag schon unterschrieben

Beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin wird die 16-jährige Nieskyerin aus der 10a Verwaltungsfachangestellte mit Abitur. Beim Test und dem Vorstellungsgespräch war die Aufregung und die Konkurrenz groß. Als der Anruf kam, habe sie sich total gefreut, sagt Louisa. Gerne wäre die Handballerin von SV Koweg Görlitz auch in der Nähe geblieben, doch von der Stadtverwaltung Niesky und dem Landratsamt Görlitz gab es Absagen.

Sara Schreiber: Erst mal weiter lernen an der Fachoberschule

Der Traum vom handwerklichen Beruf in der Orthopädietechnik geht aus gesundheitlichen Gründen nicht. Nun wird die 15-jährige Nieskyerin aus der 10a an die Fachoberschule nach Görlitz gehen. Mit der Fachoberschulreife will die begeisterte Tänzerin, Gitarre- und Tischtennisspielerin dann wahrscheinlich Kauffrau für Versicherungen und Finanzen werden.

Paul Ansorge: Will Polizist bei der Landespolizei werden

Seit dem Schau Rein-Tag bei der Görlitzer Polizeidirektion ist sich der 15-jährige Jänkendorfer aus der 9a sicher, dass er Polizist werden will. Mit einem Schülerpraktikum bei der Polizei wurde es leider nichts, erzählt der Hobby-Trompeter, da hatten sich so viele beworben, dass ausgelost wurde.

Vasco Preisler: Vielleicht Lehrer oder Schauspieler oder Bibliothekar

Auf die Bewerbung gibt es vom Berufsschulzentrum Görlitz gibt es noch keine Rückmeldung. Der 16-Jährige aus der 10b hat viele Interessen. „Es zieht mich auf die Bühne“, sagt der Horkaer. Lehramt Geografie und Geschichte sei vorstellbar, ebenso Bibliothekar. Mit der Hochschulreife stehen viele Wege offen, weiß Vasco, der viel liest und auch Geschichten schreibt, die er im Internet veröffentlicht.

Paula Müller: Will studieren und in Richtung Soziales

Für das Fachabitur am Beruflichen Schulzentrum Weißwasser hat die 16-jährige Horkaerin aus der 10a bereits eine Zusage, auf die Antwort vom BSZ Görlitz wartet sie noch. Wie ihre Schwester will Paula in die Richtung Soziales, am liebsten was mit Kindern und Jugendlichen machen, sagt sie. Praktika, Praxistage und Ferienarbeit haben sie darin bestärkt. Paula spielt Gitarre, ist Hobby-Keramikerin, turnt und ist bei der Jungen Gemeinde aktiv. Auf jeden Fall will sie in der Ruichtung Soziales studieren.

Patrizia Glaubitz: Am liebsten in die Forstwirtschaft

20- bis 25-mal habe sie sich beworben, sagt die 16-Jährige aus der 10a. Patrizia interessiert sich für vieles, kann sich beruflich vieles vorstellen und ist auch offen, was auszuprobieren. Aber am liebsten will die Lodenauerin Forstwirtin werden. Zum Vorstellungsgespräch bei Sachsenforst ist sie nach Chemnitz eingeladen. Aber Chancen rechnet sie sich auch aus als Verwaltungsfachangestellte bei der Bundespolizei-Direktion in Pirna. Sie ist mit ihrem Vater viel im Wald, liest, radelt, schwimmt und liebt ihre Tiere: Katze, Hund, Schildkröte, Hase.

Nico Silbe: Wechsel geplant ans Friedrich-Schleiermacher-Gymnaisum

Der Zensurendurchschnitt von besser als 2,0 sei nötig auf dem Endjahreszeugnis, sagt der 16-Jährige aus Niesky. Er hat nur diese eine Bewerbung ans Gymnasium geschrieben. Handwerk sei für ihn nichts, er habe zwei linke Hände. „Ich werde mir weiter Mühe geben“, so der Noch-Oberschüler aus der 10a, der auch DJ ist, Klavier und Schlagzeug spielt, in einer Schulband und dem Musikschulorchester mitmacht. Wenn er nach drei jahren das Abitur in der Tasche hat, will Nico, der an der Oberschule auch Schülersprecher ist, auf jeden Fall studieren.

Nick Schwindl: Informatik ist der Berufswunsch

Acht, neun Bewerbungen hat der 16-Jährige Lodenauer aus der 10b verschickt, um Fachinformatiker für Systemintegration oder Informatikkaufmann zu werden. Bei zweien wartet er auf Antwort. Aber meist werden Abiturienten angenommen, sagt er. Plan B sei deshalb, das Fachabi zu machen. Bei Praktika habe sich bestätigt, dass er unbedingt in die Informatik will, sagt der Computerbegeisterte, der auch Paartanz macht und Tischtennis spielt.

Luise Filter: Erzieherin werden ist der große Wunsch

Praktika und Ferienarbeit haben der 15-Jährigen aus der 9a gezeigt, dass sie sich beruflich darauf konzentrieren will, Erzieherin zu werden. Die Familie bestärke sie darin, die Zensuren paasen, ist sich die Radpolospielerin sicher.

Alfred Altmann: In die Landwirtschaft oder zur Bundeswehr

Mit Opa durfte der 16-jährige Horkaer aus der 9a schon Mähdrescher fahren. Er möchte gerne eine Ausbildung zum Mechaniker machen oder zur Bundeswehr gehen. Darüber hat er sich bei der Insidermesse informiert. Alfred mag die Tiere zu Hause, Hund, katze, Meerschwein und Hasen, fährt gerne Rad und gehört zur aktiven Abteilung der Feuerwehr.

Meike Niemz: Noch unentschieden in Sachen Berufswahl

Verschiedene Praktika haben der 15 Jahre alten Jänkendorferin aus der 9b gezeigt - ein nächstes folgt demnächst – dass Altenpflege nicht das Richtige ist, dagegen ein vielleicht kaufmännischer Beruf. Sie spielt Volleyball, radelt und joggt viel.

Milena Reinelt: Fahrzeuglackiererin soll es sein

Die 14 Jahre alte Nieskyerin aus der 8b schraubt gerne mit Freunden an Mopeds und will Fahrzeuglackiererin werden. Diese Woche war sie beim Praktikum bei Bombardier in Görlitz. Davor hatte sie bereits reingeschnuppert bei einem Notar, beim Möbelhaus, im Krankenhaus, in einem Geschäft, in einer Gaststätte.