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Was hilft gegen Zwangsstörungen?

Zwangsstörungen und -erkrankungen sind fast immer quälend. Vier Fragen und Antworten zu dem Thema.

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Von Constanze Junghanß

Die „Selbsthilfegruppe für Menschen mit Zwangserkrankungen und Angehörige“ trifft sich jeden 1. Montag im Monat um 17.30 Uhr An der Wiedemuth 8 in Löbau. Dort stellt die Landeskirchliche Gemeinschaft Räumlichkeiten zur Verfügung. Kontaktaufnahme ist möglich über den Sozialpsychiatrischen Dienst Löbau, 03585 866425. Wer möchte, kann ebenso ohne Voranmeldung vorbei kommen. Das nächste Treffen findet am 5. Dezember statt.

Was sind Zwangserkrankungen und Zwangsstörungen?

Laut der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen werden die Zwangsstörungen als wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen bezeichnet. Zwangsgedanken sind dabei Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Patienten ständig beschäftigen. Diese sind fast immer sehr quälend. Zwangshandlungen beziehen sich sehr häufig auf Reinlichkeiten wie beispielsweise besonders häufiges Händewaschen, übertriebene Ordnung und Sauberkeit. Aber auch stete Überprüfung, zum Beispiel das Kontrollieren, ob die Fenster verschlossen sind, sind möglich. „Diese Rituale können täglich stundenlang ausgeführt werden, was zur Folge hat, dass normale Alltagsaktivitäten und berufliche Aktivitäten erhebliche Schwierigkeiten bereiten“, erklärt der Großschweidnitzer Psychologe Ronald Schlosser.

An wen können sich Betroffene wegen einer Klinik-Behandlung wenden?

Hilfe gibt es bei den Fachleuten. Der Weg führt über den Hausarzt, einen Facharzt für Psychiatrie oder Psychotherapie oder über einen Psychologischen Psychotherapeuten. Sie können Patienten gegebenenfalls in die Klinik einweisen, wo dann die weitere Behandlung stattfindet.

Welchem Leidensdruck sind Betroffene ausgesetzt?

Durch die Zwänge haben Patienten immer weniger Zeit für normale Aktivitäten. Zudem können Arbeitsaufgaben nicht mehr erfüllt werden. „Die Betroffenen schaffen teilweise auch ihre beruflichen Tätigkeiten nicht mehr, sodass es zu Konflikten auf dem Arbeitsplatz kommt. In der Folge führen sie daher häufig zu depressiven Reaktionen“, sagt Ronald Schlosser.

Was hilft den Betroffenen, besser mit ihrer Erkrankung klar zu kommen?

Oft befinden sich die Patienten in einer Therapie, die mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Es gibt auch Medikamente. In Kombination von Medikamenten mit Psychotherapie können gute Behandlungserfolge erzielt werden. „Zwei Drittel der Patienten erreichen eine gute bis mittelmäßige Lebenszufriedenheit zurück“, ist die Erfahrung des Fachmanns.