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Was den Kunden fehlt

Die SZ-Leser diskutieren auf Facebook – und haben viele Ideen für den Bautzener Handel.

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© Uwe Soeder

Von Frances Scholz

Bautzen. Mit vollen Einkaufstüten durch die Innenstadt schlendern, sich von den Schaufenstern der vielen kleinen Modeboutiquen inspirieren lassen. In Bautzen macht Einkaufen Spaß. Allerdings gibt es auch Geschäfte, die die Kunden in der Innenstadt vermissen. Im Rahmen der SZ-Serie „Wer rettet Bautzens Handel?“ gab es auf der Facebook-Seite der SZ Bautzen rege Diskussionen und verschiedene Wünsche. Sei es ein größeres Angebot in der Stadt oder die Möglichkeit an einem verkaufsoffenen Sonntag shoppen zu gehen.

Welche Geschäfte fehlen den Kunden konkret in Bautzens Innenstadt?

Wer durch Bautzens Innenstadt schlendert, sieht sie immer öfter: leere Schaufenster. Insgesamt 85 verwaiste Läden sind es momentan auf den Einkaufsstraßen. Platz gibt es also genug für neue Händler. An Vorschlägen mangelt es jedenfalls nicht. So wünscht sich die Mehrheit der Facebook-Nutzer die Bekleidungsgeschäfte C&A und H&M nach Bautzen. Franzi Clauß findet, dass das schon Mal ein Anfang wäre. Auch die Billigkette Primark wäre für sie in Bautzen denkbar, schreibt sie auf Facebook. Claudia Hübner sieht das auch so und findet, dass neben diesen Geschäften auch noch tausend andere in der Stadt fehlen. „Müller, Idee, Butlers, Action, Tiger, und, und, und. Immer darf man nach Dresden fahren oder muss sich die Sachen schicken lassen. Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass viele Läden für die meisten Ketten zu klein sind“, vermutet sie.

Anderen fehlen Angebote für Männerbekleidung oder einen Skatershop für die Jugendlichen. Kerstin Wunderlich wünscht sich hingegen keine Bekleidungsgeschäfte, sondern einen Spielzeugladen mit gutem Angebot und vernünftigen Preisen. Anna Liebert mangelt es in Bautzen nicht an den Läden, sondern an etwas anderem. „Es fehlen Qualitätsprodukte – Essen ohne Zusätze, Kleidung, die nicht von Kindern genäht wird und vor allem eine clevere Marketingstrategie. Das ist das Wichtigste und das allerschwerste.“ Nur so könne man sich von anderen abheben. Und Elke Richter ist der Meinung, dass sich die Verkäufer besser auf die Kunden einstellen müssen und sie nicht als nervende Belastung sehen sollten.

Sollte es mehr verkaufsoffene Sonntage in Bautzen geben?

In Bautzen gibt es nur einen verkaufsoffenen Sonntag und das schon seit ein paar Jahren. Andere Städte wie Löbau oder Görlitz nutzen hingegen ihre Chancen und bieten drei und mehr Einkaufssonntage an. Die Leser bewerten diese Möglichkeit allerdings unterschiedlich. So findet Martin T. Wenzel, dass mehr verkaufsoffene Sonntage auch nicht mehr Nettoeinkommen in die Geldbörsen der Oberlausitzer bringen. Auch Silke Rogalla hält nichts von zusätzlichen Einkaufssonntagen. „Wenn das passiert, bedeutet dies lediglich eine Umverteilung. Es wird deshalb nicht mehr gekauft, sondern lediglich zu anderen Zeiten.“ Andere Leser finden, dass die Händler selbst entscheiden sollten. „Sie haben ja die Arbeitszeit und die Kosten. Und wenn es sich rentiert? Warum nicht“, sagt Gitta Blasche. Es gibt aber auch Zustimmung für mehr Einkaufssonntage. „Ich bin Exbautzenerin und wohne jetzt in Lippstadt. Hier gibt es vier oder fünf geschäftsoffene Sonntage und mehrmals freitags Moonligthshopping bis 23 Uhr. Das ist eine wirklich tolle Sache“, sagt Elvira Kühn.

Wie zufrieden sind die Kunden mit der Parkplatzsituation in Bautzen?

Die Parkplätze in der Bautzener Innenstadt sind knapp. Trotzdem finden die meisten Facebook-Nutzer das nicht schlimm. Man finde immer einen Parkplatz, muss dann aber etwas weiter laufen, sagt zum Beispiel Janin Kilian. Kritisiert wird vielmehr die Lage der Anwohner. Für sie gibt es nicht genug Stellflächen. „Wir haben ein Bewohnerparkausweis, und es ist auf der Rosenstraße eine Katastrophe zu parken, weil es die Leute nicht interessiert, das die da nicht parken dürfen“, berichtet Chris Plesdonath von seinen Erfahrungen.

Sollte in der Stadt kostenloses Internet angeboten werden?

Im Kornmarkt-Center befindet sich der einzige WLAN-Hotspot in Bautzens Innenstadt. Dort können Kunden kostenfrei surfen. Nicht alle Leser halten das für wichtig. „Man kann ja mal das Handy in der Tasche lassen“, findet Melanie Schulz. Anders sieht das Manuela van Drüben. Sie hält Hotspots in der Stadt vor allem für Touristen für sinnvoll. Es würde das Leben vereinfachen, wenn man auch unterwegs mal schnell kostenlos ins Internet könnte, meint sie. Wann es weitere Hotspots in Bautzen gibt, ist unklar. Die Stadt bastelt an einem eigenen Angebot. Einen Zeitplan gibt es allerdings noch nicht.