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Warum die Vereinten Nationen sogar Schlauroth kennen

An einer UN-Ehrung Sachsens für biologische Vielfalt hat auch der kleine Görlitzer Ortsteil einen Anteil – mit seiner Bienenweide.

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Von Ralph Schermann

Görlitz. „Und wir sind dabei!“ Jens Schröter freut sich, und mit ihm die 75 Mitglieder des Schlaurother Heimatvereins. Mit Stolz vernehmen sie, dass auch ihre ehrenamtliche Arbeit dazu beigetragen hat, dass es am Montag in Dresden eine besondere Veranstaltung gab: Das sächsische Schmetterlingsprojekt wurde durch die UN-Dekade Biologische Vielfalt geehrt. Die Vereinten Nationen hatten die Jahre 2011 bis 2020 zu dieser besonderen UN-Dekade erklärt.

In seiner Festrede wies Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt im Senckenberg-Museum für Tierkunde darauf hin, dass es mittlerweile 170 Schmetterlingswiesen und Bienenweiden im Freistaat gibt. Das Engagement all derer Betreiber führte zur jetzigen Auszeichnung. Seitens des Museums verwies Dr. Matthias Nuss, Leiter der Sektion Schmetterlinge, ausdrücklich auch auf Schlauroth. Dort war eine Bienenweide im Sommer 2016 fertiggestellt worden. Jens Schröter hatte den Heimatverein am Jahresbeginn mit der Idee „Blühendes Schlauroth“ überrascht. Der Erfinder der Aufwertung des Schlaurother Trimm-dich- zum Bienen-Lehrpfad dachte dabei erneut an Bienen, aber auch an Schmetterlinge, kurz „an alle nach Blüten suchenden Insekten“. Damit könne Schlauroth einen weiteren wertvollen Beitrag im Naturschutz leisten. Die Mitglieder stimmten zu. Kein Wunder, hat doch der Ortsteil längst Erfahrung damit. Neben dem Lehrpfad pflegt Schlauroth schon seit eigenständigen Dorf-Zeiten eine denkmalgeschützte Streuobstwiese.

In Deutschland setzt sich das Netzwerk Blühende Landschaften (NBL) für solche Aktionen ein. „Wir geben den Schlaurothern Unterstützung “, bestätigte Koordinatorin Anne-Kathrin Spatz und bezahlte die Saatgutkosten. In die Karte aller Blütenaktivitäten wurde Schlauroth als 20. Ort aufgenommen und war noch vor reichlich einem Jahr der zweite ostdeutsche Bienen-Aktivist überhaupt. „Wenn dieses schöne blühende Beispiel nur noch weiter Schule machen würde“, betont Jens Schröter und wünscht sich viel mehr Blühflächen auf öffentlichen und kommunalen Grundstücken. Und wie der Festakt in Dresden zeigt, ist das sogar eine ausgezeichnete Idee.