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Warum die Baywa jetzt BHN heißt

Der Großkonzern zieht sich aus Niedercunnersdorf zurück. Den Baustoffhandel gibt es weiter. Das Geschäft läuft gut.

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© Matthias Weber

Von Romy Kühr

Niedercunnersdorf. Noch ist es ruhig auf dem Gelände des Baustoffhandels Niedercunnersdorf. Noch liegen ein paar Schneereste zwischen den Stapeln aus Ziegelsteinen und anderem Baumaterial auf dem Hof des Baustoffhandels, direkt an der S 148. „Aber, wenn es dieser Tage so warm werden soll, wie angekündigt, geht es hier rund“, sagt Geschäftsführer Volker Wagner. Er spricht aus Erfahrung, denn Wagner leitet schon seit 2010 den Baustoffhandel. Zuvor existierte er schon seit 1993 auf dem Gelände und ist bei Handwerkern und Häuslebauern ein Begriff.

Als Wagner den Betrieb übernahm, firmierte er noch unter einem anderen Namen: Baywa. Wagner war Franchisenehmer des weltweit agierenden Konzerns. Von dem hat er sich nun zum Jahresende 2016 getrennt und den Vertrag einvernehmlich aufgehoben. Die Baywa selbst betreibt noch andere Sparten auf dem Gelände, zum Beispiel die markanten Getreidesilos. Der Betrieb mit Baustoffen auf dem Gelände an der Ortsverbindung von Löbau nach Neugersdorf geht ebenfalls weiter.

www.baustoffe-niedercunnersdorf.de

Was ändert sich?

Unter welchem Dach arbeitet der Baustoffhandel jetzt?

Der Baustoffhandel Niedercunnersdorf – kurz BHN – ist ein selbstständiges Unternehmen. Deshalb hat er sich auch einen neuen, eigenen Namen gegeben. Volker Wagner ist Inhaber und Geschäftsführer. Er hat sich nach der Trennung von der Baywa einer anderen Einkaufskooperation angeschlossen, der Bauvista. Die Händler, die hier zusammengeschlossen sind, können Baustoffe und Material in größeren Mengen einkaufen und so gute Einkaufspreise erzielen, erklärt Wagner. „Ohne so eine Kooperation geht es als Händler nicht.“ Denn die Mengen, die er allein im Großhandel einkaufen würde, wären zu gering. „Da könnte man keine vernünftigen Preise machen.“ Die Bauvista mit Sitz in Neuss hat deutschlandweit rund 700 Standorte.

Was ändert sich für die Kunden des Baustoffhandels?

Nichts, sagt Geschäftsführer Volker Wagner. Das Angebot ist das gleiche wie bisher. Wagner und sein Team bieten alle Baustoffe für Hoch- und Tiefbau sowie für den Trockenbau. Es gibt außerdem vieles andere rund ums Bauen, zum Beispiel Werkzeuge und Kleingeräte, alles für den Garten- und Landschaftsbau. Außerdem werden Baumaschinen verliehen. Viele Firmen, von größeren Baubetrieben bis zum Ein-Mann-Unternehmen kaufen ihr Material in Niedercunnersdorf. Geschäftsführer Wagner betont aber, dass sein Handelsbetrieb auch für private Bauherren gedacht ist. „Jeder Häuslebauer kann bei uns einkaufen. Das wissen viele gar nicht“, hat er festgestellt. Gutscheine, die bisher gekauft wurden, behalten ihre Gültigkeit. „Wir sind ja weiterhin am Standort, nur eben unter einem anderen Namen.“ Auch die Mitarbeiter sind weiter dabei, zehn sind es mit Geschäftsführer Wagner. Seit dem vergangenen Jahr gehört erstmals auch eine Auszubildende zum Team. Gute Verkäufer sind Mangelware auf dem Arbeitsmarkt, da habe er sich entschieden, selbst auszubilden, sagt Volker Wagner. Für ihn hat sich zum Jahresbeginn einiges geändert. So ist er jetzt Eigentümer des Grundstücks, das er zuvor von der Baywa gepachtet hatte. Er hat die Fläche des Baustoffhandels gekauft, sie umfasst insgesamt rund 7000Quadratmeter.

Hat der BHN Pläne auf seinem Gelände?

Jetzt, da dem Baustoffhandel die Fläche in Niedercunnersdorf gehört, will Volker Wagner hier investieren. So soll zunächst der Bereich vor der großen Lagerhalle überdacht und mit großen Regalen ausgestattet werden. In denen können die Baumaterialien dann ordentlich lagern. „Und man kann im Trockenen an die Regale heranfahren und Material aufladen.“ Später plant der Geschäftsführer einen Neubau für ein Verkaufs-und Verwaltungsgebäude. Denn bisher befinden sich der Verkaufsbereich und die Büros in einem Containerbau. Das sollte eigentlich ein Provisorium sein, erzählt Wagner. Das hält nun schon über 20Jahre.

Ist der Handel mit Baustoffen noch gefragt?

Das Baugewerbe läuft gut, sagt Volker Wagner. Der Obercunnersdorfer kommt aus der Branche, hatte früher selbst einen Baubetrieb, ehe er den Baustoffhandel in Niedercunnersdorf übernahm. Einen Grund dafür sieht der Baustoffhändler in der aktuellen Niedrigzinspolitik „Die Zinsen sind niedrig. Geld auf der Bank zu haben, bringt nicht mehr viel. Deshalb investieren viele ihr Geld lieber in eine Immobilie, machen sich ihr Eigenheim schön“, hat Wagner beobachtet.

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