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Warum der Boden so wichtig ist

„Unser Boden“ lautet das Motto des Kloster-und Erntedankfestes.

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© Dietmar Thomas

Von Wilrun Wagner

Klosterbuch. Vom Zustand des Bodens sind viele abhängig. Sogar die Pilzsammler. Beim Erntedankfest in Kloster Buch war die Ausstellung im Kuhstall auf das Thema Boden ausgerichtet. Dieter Kunadt, der stellvertretende Kreispilzberater, sagte, dass Pilze je nach ihrer Art unterschiedliche Böden benötigen. Zum Beispiel brauchen manche Pilze Kalkboden, andere wachsen da nicht, sagt er. Abhängig sei das Pilzwachstum auch vom geologischen Untergrund wie Sandstein oder Porphyr. Als Besonderheit zeigen die Pilzfreunde diesmal einen Riesen-Krempentrichterling, der mit einem Durchmesser von 40 cm noch nie zur Ausstellung im Kloster präsentiert wurde. Den habe ein Pilzfreund aus der Zaschwitzer Gegend zur Ausstellung gebracht.

Simone und Hans-Hermann Schleußner zeigen verschiedene Produkte, die zum Erntedankfest verkauft wurden.
Simone und Hans-Hermann Schleußner zeigen verschiedene Produkte, die zum Erntedankfest verkauft wurden. © Dietmar Thomas
Der 12-jährige Tom Goldammer hält einen präparierten Fuchs im Arm.
Der 12-jährige Tom Goldammer hält einen präparierten Fuchs im Arm. © Dietmar Thomas
Mit Henner Grapow konnte man die Obstsorten bestimmen. Wir man eine Apfelspirale bastelt, zeigte er auch.
Mit Henner Grapow konnte man die Obstsorten bestimmen. Wir man eine Apfelspirale bastelt, zeigte er auch. © Dietmar Thomas

Pomologe Henner Grapow bestätigt, dass auch Äpfel Ansprüche an den Boden stellen. Der müsse einen Lehmanteil haben, nicht zu sauer sein und Kalk sollte möglichst zugegeben werden. Selbst Jäger seien auf die Bodenqualität angewiesen, sagt Jäger Rainer Goldammer, denn der sei die Grundlage für die Ernährung des Wildes.

Der Erdboden ist somit ein wichtiges Thema, was auf den ersten Blick gar nicht so eingeschätzt wird. Vier Bodenlackprofile unterschiedlicher Nutzung und von unterschiedlichem Bodenaufbau stellt Dr. Falk Hieke, Bodenwissenschaftler aus Freiberg vor. „Die Böden unterscheiden sich im Aufbau, was in den Bodenlackprofilen eindeutig zu erkennen ist“. Dr. Hieke bezeichnet sich selbst als Bodenkundler, was einmal sein Hobby sei und zum anderen sei er für Auftragsarbeiten tätig. Die Bodenprofile stammen aus seinem Privatbestand und würden häufig zu Fachveranstaltungen ausgeliehen.

Waldheimer Imker präsentiert betretbaren Bienenkorb

Prof. Dr. Michael Müller von der Technischen Universität Dresden berichtet in einem sehr speziellen Vortrag zum Thema „Waldboden – Grundlage der Waldbewirtschaftung und Lebensraum für Pflanzen und Tiere“. Man müsse mit dem Waldboden umgehen können, weil durch falsche Bewirtschaftung der Wald im Wachsen schnell beeinträchtigt werden könne. Mit Interesse verfolgt Förster Ronald Köllner den Vortrag. „Wir müssen unsere Waldbewirtschaftung dahingehend ausrichten, den wertvollen Waldboden als Grundlage zu erhalten. Für das Revier, in dem ich tätig bin, werde ich dies in der Praxis umsetzen“, sagt Ronald Köllner.

Das Kloster-und Erntedankfest hat natürlich noch weit mehr zu bieten. Während vormittags die Besucher dicke Einkaufskörbe, gefüllt mit regionalen Erzeugnissen, vom Hof schleppen, erfreuen sich die zahlreichen Besucher im Laufe des Tages an den kulturellen Beiträgen. Sie schauen in den betretbaren Bienenkorb, der erstmals im Kloster steht und von einem Waldheimer Imker kommt. Die Klosterküche hat viel zu tun, um den Weinkeller mit frischem Zwiebelkuchen zu versorgen, den Mönch und Vorsitzender des Fördervereins Heiner Stephan neben einem guten Tropfen an die Gäste reicht. Der erste Klosterführung schließen sich mehr als 20 Interessierte an. „Wir freuen uns, dass bedeutend mehr Besucher als im Vorjahr gekommen sind. Wir sind sehr zufrieden“, sagt Sabine Patzelt vom Förderverein. Neben den Stamm-Anbietern regionaler Erzeugnisse kommen immer wieder neue Händler dazu. So dominierten diesmal Anbieter von Produkten aus Ziegen- und Schafmilch.

Manche Händler sind vom Beginn der Bauernmärkte dabei, die es bereits seit mehr als 20 Jahren gibt. So Hans-Hermann Schleußner von der Mühle Polkenberg, der nur beim Leisniger Burg- und Altstadtfest und beim Bauernmarkt im Kloster Buch zu finden ist. Ansonsten beliefert er Bäckereien und verkauft im Hofladen. „Mir geht es darum, dass ich mich als kleiner Betrieb auf dem regionalen Bauernmarkt präsentieren kann“, sagt Schleußner. Im Kapitelhaus zeigen Handwerker und die Werkstätten der Diakonie Arbeiten. Edelgard Sängerlaub, die die nächste Ausstellung im Kapitelsaal zum Klöppeln gestaltet, gab schon mal einen kleinen Einblick in ihre Kreativangebote, diesmal mit gestrickten und gehäkelten Kuscheltieren.