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Warten auf die Baugenehmigung

Um das geplante Wohnquartier an der Ecke Elbberg/Bahnhofstraße war es zuletzt still geworden. Doch es tut sich was – bald auch sichtbar.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Natürlich hätte man gerne schon im Herbst mit den ersten Abbrucharbeiten begonnen, bereits das Fundament für die Tiefgarage ausgeschachtet. Doch wie das bei großen Bauprojekten eben so ist, sagt Immobilienverwalterin Christa Maier, gehe es selten schnell – erst recht, wenn Belange des Denkmalschutzes eine Rolle spielen. Bei den Häusern Bahnhofstraße 11 bis zur Ecke Nummer 6 ist das teilweise der Fall. „Darum gibt es erhöhten Abstimmungsbedarf mit der Denkmalbehörde des Landkreises“, sagt Christa Maier.

Vorne mittig ist die zukünftige Tiefgarageneinfahrt zu sehen. Nach den neuesten Plänen erhält das helle Haus rechts kein Flachdach, sondern eine Art Kuppel bzw. einen kleinen Turm.
Vorne mittig ist die zukünftige Tiefgarageneinfahrt zu sehen. Nach den neuesten Plänen erhält das helle Haus rechts kein Flachdach, sondern eine Art Kuppel bzw. einen kleinen Turm. © Visualisierung: Architektur Tragwerk

Verzögerungen hatte es etwa wegen der Pläne der Radebeuler Architekten Frank Mehnert und Dirk Georgi gegeben, dem Haus Nummer 11 im Zuge der Sanierung ein modernes Flachdach aufzusetzen. „Aber die Behörde möchte lieber ein sogenanntes Belvedere-Dach, also einen Austritt mit Gauben und einen kleinen Turm“, sagt Maier. Mit ihrem Mann, Rechtsanwalt Andreas Maier, hatte sie Anfang des vergangenen Jahres das Eckhaus sowie die beiden angrenzenden Häuser gekauft, um darin moderne Wohnungen zu errichten. Die jetzige Baulücke soll durch einen Neubau mit Wohnungen und Platz für Gewerbe geschlossen werden.

Inzwischen habe man die Anliegen der Denkmalbehörde mit überarbeiteten Plänen erfüllt, Angaben zur Begrünung für das Bauamt der Stadt präzisiert, so Maier. „Wir gehen davon aus, dass wir im März oder April loslegen können, dann die Baugenehmigung da ist“, ist sie optimistisch. Los gehe es dann mit dem Abbruch alter Gebäudeteile sowie ehemaliger Garagen. Auch ein pappelartiges Gewächs sowie ein Ahornbaum müssen dann weichen. Ein Bauzaun werde aufgestellt.

„Anschließend beginnen wir mit dem Fundament für die Tiefgarage. Hier werden 37 Plätze, also für jede neue Wohnung einer zur Verfügung stehen“, sagt Christa Maier. Und die Planer denken zukunftsorientiert, denn in die Wände der Tiefgarage sollen Kabel für drei Elektro-Ladestationen eingebaut werden. Wenig später könne dann der Rohbau für das neue Gebäude zwischen Hausnummer 6 und 9 in Angriff genommen, die bestehenden Häuser entrümpelt werden. Die Sanierung der Eckhäuser beginne mit den jeweiligen Dächern. Noch in diesem Jahr wollen die Meißner Bauherren anfangen. Fertig soll das neue Wohnquartier an der Bahnhofstraße dann spätestens Mitte 2020 sein.

An Mietern befindet sich aktuell nur noch der arabische Lebensmittelmarkt Al Nejma in einem der Häuser. „Hier sind wir zusammen mit dem Gewerbetreibenden auf der Suche nach einem Ausweichquartier. Nach dem Umbau kann er gerne zurückkehren“, so Christa Maier. Zwei weitere Mieter hätten inzwischen Wohnungen am Neumarkt bezogen. Obwohl es in diesem frühen Stadium noch keine Wohnungsangebote für das Projekt namens „Quartier am Elbschlösschen“ gibt, hat die Immobilienverwalterin schon mehrere Reservierungen erhalten. Diese habe man registriert und werde sie bevorzugt behandeln. Insgesamt sei das Feedback der Meißner sowie der Stadtverwaltung sehr positiv. Stadtrat Oliver Morof (U.L.M./FDP) hatte das Projekt im April 2017 als Quantensprung für Meißen bezeichnet. Zu diesem Sprung soll nun bald mit den ersten Arbeiten Anlauf genommen werden. Dennoch bleibt Christa Maier gelassen. „Wir wissen um das große Interesse in der Stadt, dass sich in dieser exponierten Lage etwas tut. Trotzdem werden wir und die Architekten weiter gründlich und gewissenhaft arbeiten.“ Es müsse nicht schnell gehen, aber gut werden, so Maier. Die Kosten für das Projekt sollen bis voraussichtlich Ende Januar fertig kalkuliert sein.