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Warten auf den neuen Kunstrasen

Die Budissa-Jugend sammelt seit Jahren Spenden für das Trainingsgelände am Humboldthain. Jetzt erreichte die Fußballer eine alles entscheidende Nachricht.

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© Carmen Schumann

Von Marleen Hollenbach

Den Fußball in der Hand, lässig an das Tor gelehnt, ein entspannter Gesichtsausdruck. Gernot Kliesch posiert gern auf dem Hartplatz am Nachwuchszentrum Humboldthain. Der Vizepräsident von Budissa Bautzen hat allen Grund zur Freude. Vor einigen Tagen erreichte ihn eine Botschaft, auf die der Verein schon lange gewartet hat. Der Freistaat wird das Projekt Kunstrasenplatz mit Fördergeldern unterstützen. Über 90 000 Euro werden bald auf dem Vereinskonto eingehen. „Damit können wir uns den Umbau des Hartplatzes leisten und nun endlich auch damit beginnen“, sagt Kliesch. Der Verein will jetzt die Ausschreibungen auf den Weg bringen. Im September und Oktober soll gebaut werden. „Wenn alles klappt, dann können unsere Fußballer schon mit Start der Wintersaison im November den neuen Kunstrasenplatz nutzen“, erklärt der Vereinsvize.

Langer Weg zur Finanzierung

Jetzt, wo die Finanzierung geklärt ist, soll alles ganz schnell gehen. Doch bis hierher war es ein langer Weg. Schon als das Nachwuchszentrum 2010 umgebaut wurde, wünschten sich die jungen Kicker einen Kunstrasenplatz. „Wir haben damals Umkleiden und Duschen erneuert und aus einem großen Platz zwei Spielflächen gemacht. Für einen Kunstrasenplatz hat das Geld aber nicht mehr gereicht“, erklärt Gernot Kliesch. Stattdessen wurde neben der Rasenspielfläche ein Hartplatz errichtet. Ein Provisorium, das schnell wieder verschwinden sollte. Doch der Hartplatz blieb – fünf Jahre lang. Bis heute. Beliebt ist er bei den Kickern nicht. Das Gemisch aus Schotter und Sand stiebt und wer hinfällt, der kann mit vielen Schürfwunden rechnen. Die Kicker nutzen lieber die Rasenplätze am Humboldthain. Doch die Flächen reichen nicht aus. Inzwischen trainieren am Nachwuchszentrum 16 Mannschaften dreimal wöchentlich. Hinzukommen acht Punktspiele an jedem Wochenende. Das strapaziert den Rasen sehr. „Außerdem müssen bei schlechtem Wetter Spiele ausfallen, weil wir dann weder den Rasen- noch den Hartplatz nutzen können“, so Kliesch. Diese Duelle werden nachgeholt, oft an einem Wochentag. Eine Belastung für die jungen Fußballer und ihre Eltern.

Investition in die Zukunft

Auch Andreas Vogel, der für das Nachwuchszentrum verantwortlich ist, freut sich schon auf die neuen Trainingsmöglichkeiten. „Ein Kunstrasenplatz ist das ganze Jahr über bespielbar. Bei jedem Wetter. Das ist wirklich der größte Vorteil daran“, sagt er. Andreas Vogel hat das Ringen um den neuen Platz mitverfolgt. Er glaubt, dass dieses Projekt für die jungen Fußballer das Wichtigste ist. Die besseren Trainingsbedingungen haben allerdings ihren Preis. Der Umbau vom Hart- zum Kunstrasenplatz wird den Verein 300 000 Euro kosten. Eine Investition, die sich lohnt, meint Vogel. Schließlich sei die Budissa-Jugend in allen Altersklassen sehr erfolgreich. „Die vergangene Saison ist wirklich gut gelaufen und so soll es auch weitergehen“, sagt er.

Dem kann sich Gernot Kliesch nur anschließen. „Unsere erste Mannschaft ist das Aushängeschild es Vereins, aber unsere Jugendteams sind die Basis“, sagt er. In seinen Unterlagen findet Kliesch einen alten Flyer. Der stammt noch aus dem Jahr 2010. Schon damals startete Budissa Bautzen eine Spendenaktion für den Kunstrasenplatz. Bis heute gingen dabei 65 000 Euro ein. „Wir sind sehr froh über diese Unterstützung“, sagt Kliesch. Zusammen mit dem Geld des Freistaates ist der halbe Platz bezahlt. Für die restliche Summe nimmt der Verein einen Kredit auf.

Bis 15 Jahre lang haltbar

Nun fiebern alle den Bauarbeiten entgegen. Gernot Kliesch hat sich schon genau informiert, wie der Umbau ablaufen wird. „Am alten Hartplatz wird eine sieben Zentimeter hohe Deckschicht komplett runtergenommen. Im Anschluss werden auf einer 7 000 Quadratmeter großen Fläche die neuen Schichten aufgetragen“, sagt er. Der Kunstrasen besteht aus eingewebten Fasern, die mit Sand und Granulat aufgefüllt werden. Und weil die Spielfläche so wertvoll ist, soll sie dem Verein auch lange erhalten bleiben. Bei guter Pflege kann der Platz bis zu 15 Jahre genutzt werden.