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Wapplers Schmuckstück

Die Werkzeugmaschinenfirma hat ihren neuen Standort im EWS-Areal am Mittwoch offiziell eröffnet. Heute sind die Nachbarn eingeladen.

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© Norbert Millauer

Von Ines Scholze-Luft

Sörnewitz. Ein schicker Neubau. Ein Hingucker. Die Blicke aus den vorbeifahrenden Autos gehen zur neuen Halle der – bisher in Weinböhla ansässigen – Firma Jörg Wappler Werkzeugmaschinen e.K. auf dem einstigen Gelände der Elektrowärme Sörnewitz (EWS). Die Glasfront blitzt in der Sonne, die Betriebstore stehen weit offen an diesem Mittwochnachmittag für die feierliche Einweihung des zweiten Unternehmensstandorts, die Parkplätze neben der Halle sind gut gefüllt.

Blick in das Foyer.
Blick in das Foyer. © Norbert Millauer

Groß, hoch, luftig präsentiert sich das Foyer. Mit einer Vitrine, in der Auszeichnungen für die Firma neben Metallteilen glänzen, die auf von Wappler gelieferten Maschinen bearbeitet wurden. Dabei produziert die Firma die CNC-gestützten Werkzeugmaschinen nicht. Sondern beschafft sie vom südkoreanischen Konzern Doosan, als dessen Exklusivhändler für Nord- und Ostdeutschland, und ergänzt sie ganz nach Kundenwunsch. Darunter Drehmaschinen und Bohrwerke für Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik sowie Automobilindustrie. Standardmaschinen werden aufgerüstet, spezifische Lösungen für die Kunden entstehen, sagt Prokurist Franz Wappler, Leiter Verwaltung und Personal.

Weil der Platz dafür in Weinböhla aufgrund zunehmender Nachfrage knapp wurde, ist das Unternehmen jetzt ortsübergreifend tätig, auf seinem zweiten Standort an der Köhlerstraße in Neusörnewitz. Mit Weinböhla als Handelszentrum. Und Sörnewitz als Automatisierungszentrum – Franz Wappler zufolge der Ort der Wertschöpfung an den Maschinen. In der 1 400 Quadratmeter großen Produktionshalle wird unter anderem an Roboterlösungen fürs Bestücken der Maschinen und anderen Automatisierungsvarianten gearbeitet.

Das sei in Weinböhla in dieser Form nicht möglich gewesen, sagt Prokuristin Kerstin Wappler. Sörnewitz bietet nun eine von drei auf fünf Personen verstärkte Entwicklungs- und Automatisierungsabteilung. Mittelfristig soll ein weiterer Spezialist dazu stoßen. Überhaupt ist das Wappler-Team mit der Standorterweiterung gewachsen, um sechs auf 43 Mitarbeiter.

In Sörnewitz stehen auch neue Büro- und Verwaltungsräume zur Verfügung. 1 400 Quadratmeter auf zwei Etagen. Mit ganz neuem Raumkonzept: offene Arbeitsplätze mit zentralen Begegnungszonen. Wo sich die an einem Projekt Arbeitenden mal schnell zum Beraten treffen können, von Vertrieb und Marketing bis zu Entwicklungsabteilung und Kundendienst.

Ans Büro im althergebrachten Sinne – alles scharf abgegrenzt mit Anklopftür – erinnert da nichts. Eher an das elegante, weitläufige Wohnzimmer einer arbeitsbesessenen Familie. Schallgedämpft, mit Naturbildern an den Wänden, einer Teeküche, extra Telefonbereich. Dank an die Kist Büro- und Objekteinrichtung GmbH Leipzig, die das gesamte Innenraumkonzept mit uns gemeinsam entwickelt hat, sagt Kerstin Wappler, der es die Echt-Moos-Bilder im Foyer besonders angetan haben.

Dass das Bürogebäude etwas später fertig war als vorgesehen, begründet Firmenchef Jörg Wappler mit der Witterung. Es war einfach zu kalt zu Jahresanfang. Deshalb der Bezug erst Anfang März, alles andere war im Plan: Die Produktionshalle wurde kurz vor Weihnachten in Besitz genommen, Ende Februar kamen die ersten Maschinen aus Weinböhla. Das Verdienst der Baufirma Vollack und aller Mitstreiter. Und nicht zuletzt erreicht dank der Zusammenarbeit mit der Stadt Coswig, so Franz Wappler.

Trotz der Belastung durch den Bau – hier wurden rund fünf Millionen Euro investiert – hat das Werkzeugmaschinenunternehmen 2017 den besten Umsatz in den 24 Jahren Firmengeschichte gemacht und derzeit einen sehr guten Auftragsvorlauf, sagt der Leiter Verwaltung und Personal. Damit es mit voller Kraft weitergeht, denken Wapplers auch an die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Ergonomische Arbeitsplätze – verstellbare Bürotische und -stühle – und ein Sportraum mit Sprossenwand und Rudermaschine sollen das unterstützen.

Davon sowie von Produktionshalle und Verwaltungsgebäude können sich alle Interessierten jetzt selbst ein Bild machen: Zum Tag der offenen Tür am heutigen Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, am neuen Firmenstandort Köhlerstraße 18 in Coswig.

www.wappler-werkzeugmaschinen.de