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Wandel mitten in der Stadt

Am 5. Mai ist in Ebersbach-Neugersdorf Tag der Städtebauförderung. Dann wird gezeigt, wie der Wohnpark Spreequelle sich schon bald verändert.

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© Müller Architekten Löbau

Von Gabriela Lachnit

Ebersbach-Neugersdorf. Die Mitte von Ebersbach-Neugersdorf ist ungefähr das Wohngebiet Oberland, das zum Stadtteil Ebersbach gehört. Dorthin sind die Einwohner der Stadt, aber auch Interessierte aus dem Umland für den nächsten Sonnabend zum Tag der Städtebauförderung eingeladen. Am 5. Mai stellt die Stadtverwaltung im Gebäude am Hofeweg 41 vor, was Städtebauförderung in der Spreequellstadt leisten kann.

So stellen sich die Planer den Wohnpark Spreequelle vor. Hier sollen ältere Menschen wohnen und nach Bedarf auch betreut werden.
So stellen sich die Planer den Wohnpark Spreequelle vor. Hier sollen ältere Menschen wohnen und nach Bedarf auch betreut werden. © PlanKonzept

Im Hofeweg 41 befindet sich die Stadtbibliothek Ebersbach-Neugersdorf. In der oberen Etage ist sie untergebracht und erfreut sich regen Zuspruchs durch die Bürger. Die dürfen sich auf Veränderungen freuen. Das Haus ist eine ehemalige Plus-Kaufhalle. In den nächsten Jahren wird sie für die Stadtbibliothek, für ein Archiv und für das Heimatmuseum umgebaut. Dafür werden Mittel aus dem Stadtumbau genutzt. „Beim Umbau ist der Schwerpunkt die Bibliothek“, berichtet Katja Hieke. Sie leitet die Stadtbibliothek Ebersbach-Neugersdorf. Geplant ist eine Familienbibliothek mit Wohlfühlatmosphäre für alle Altersgruppen. Neben der zeitgemäßen Präsentation der Medien wird es Rückzugsorte für kleine und große Leser geben, erläutert die Leiterin. Aber auch Räume für das Lernen und die Begegnung entstehen neu. Am kommenden Sonnabend werden die überarbeiteten Pläne erstmals öffentlich gezeigt und ausgiebig erläutert.

Katja Hieke und ihr Team waren bei der Erstellung der Pläne für die Einrichtung stets involviert. „Professorin Nikolajdzig von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig ist eine Expertin, was bauliche Anforderungen an Bibliotheken angeht“, sagt Frau Hieke. Gemeinsam mit ihr und einem Planungsbüro aus Löbau sind die vorhandenen Pläne noch einmal verändert und verbessert worden. Katja Hieke verspricht zum Beispiel, dass die Bibliothek künftig benutzerfreundlicher wird. Sie erklärt: „Jetzt sind die Bücher in Regalen aufgestellt, die bestimmte Zahlen tragen. Damit wissen wir Mitarbeiter zwar Bescheid, wo was steht, der Leser aber nicht.“ Künftig wird es so sein, dass der Bibliothekskunde zu einem Thema alles an einem Ort findet. Frau Hieke nennt ein Beispiel: Zum Stichwort Italien stehen Reiseführer, Wörterbücher und Lektüre über das Land an einem Ort im Regal. Jetzt muss sich der Leser das noch von unterschiedlichen Stellen in der Bibliothek zusammentragen.

Für die Mitarbeiter der Bibliothek wird das zwar viel Arbeit bringen, aber auch viel Freude. Frau Hieke ist schon sehr gespannt auf die Blockstube eines Umgebindehauses, die eingebaut wird. Eine gemütliche Leseecke für Kinder wird so platziert, dass die Kinder in Ruhe lesen können und künftig nicht mehr von Vorlese-Veranstaltungen gestört werden, die gleichzeitig stattfinden. Ein Mehrzweckraum kommt an die Stelle, wo früher Kaufhallenmitarbeiter Fleisch und Wurst verkauft haben. Die Bibliothek wird technisch aufgerüstet, unter anderem wird in die Büchersicherung investiert.

Die Leiterin der Einrichtung sieht die Bibliothek künftig als noch anziehenderen Treffpunkt für alle Altersgruppen. Auch in Zeiten des Internets sei die Bibliothek ein guter Partner, wenn es um Spiel, Information, Wissen, Unterhaltung und Kommunikation geht. Das gilt für alle Einwohner der Doppelstadt. Mit der Fertigstellung der Bibliothek wird die Zweigstelle Weberstraße 22 im Hofeweg 41 integriert. Frau Hieke ist nicht bange, dass die Ebersbacher womöglich dann nicht zum Hofeweg kommen. Viele Neugersdorfer hätten seinerzeit verkündet, sie kämen nicht ins Oberland, als die Bibliothek in Neugersdorf geschlossen wurde und an den Hofeweg umgezogen ist. „Gerade von diesen Lesern höre ich jetzt immer wieder, wie schön die Bibliothek hier am Standort ist“, sagt sie. „Bald wird sie noch schöner.“

Wohnpark Spreequelle

Ein zweites großes Vorhaben in der Spreequellstadt wird beim Tag der Städtebauförderung der Öffentlichkeit vorgestellt: der Wohnpark Spreequelle an der Oswald-Richter-Straße, den die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Oberland Neugersdorf errichten will. Das Wohnungsunternehmen plant mit dem Quartierskonzept des Wohnparks insbesondere für ältere Menschen eine Heimstatt, in der sie so lange wie möglich selbstbestimmt in eigenen vier Wänden wohnen können. Die Wohnungen sollen barrierearm sein und über Balkon oder Terrasse verfügen. Sie werden je nach Bedarf der Bewohner mit Betreuungs- und Assistenzsystemen ausgestattet. Außerdem soll der Wohnpark ein Begegnungspunkt sowohl für die Bewohner der Einrichtung als auch für Menschen aus dem Umfeld werden. Ein Café, in dem Mittagessen, Kaffeeplausch, Lesungen, Vorträge und andere Veranstaltungen möglich sind, soll entstehen. Wie man die künftig nutzen kann, darüber wird beim Tag der Städtebauförderung berichtet.

Info über Fördermöglichkeiten

Außerdem stellen sich die Quartiersbeiräte der Stadtteile den Besuchern vor und berichten über ihre ehrenamtliche Arbeit in den Beiräten. Der Förderverein der Stadtbibliothek Ebersbach-Neugersdorf erläutert sein Tun und sorgt für die gastronomische Versorgung.

Die Stadtbibliothek ist am Tag der Städtebauförderung zusätzlich geöffnet. Die Quartiersmanagerinnen aus allen Stadtteilen sind vor Ort, Vertreter der Stadtverwaltung und von Sanierungsträgern stehen für Fragen zur Verfügung und informieren unter anderem zu Fördermöglichkeiten auch für Privatpersonen.

Tag der Städtebauförderung am 5. Mai in Ebersbach-Neugersdorf, Hofeweg 41, von 10 bis 13 Uhr