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Waldheimerin feiert 101. Geburtstag

Johanna Bernhardt wohnt trotz ihres hohen Alters noch in der eigenen Wohnung. Einen Pflegedienst braucht sie nicht.

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© André Braun

Von Frank Korn

Waldheim. Wie eine 20-Jährige springt Johanna Bernhardt aus ihrem Sessel hoch. Freudestrahlend nimmt sie die Glückwünsche zum Geburtstag entgegen, zum 101. Ehrentag wohlgemerkt. „Manfred, du musst mal eine Flasche Sekt aufmachen“, sagt sie zu ihrem Sohn. Der lässt sich nicht lange bitten und schenkt den Gästen, darunter Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP), ein Gläschen ein.

Johanna Bernhardt ist am 21. November 1916 in Richzenhain geboren worden und dort auch zur Schule gegangen. Seit 1961 lebt sie in ihrer jetzigen Wohnung. Die rüstige Seniorin kocht für sich noch selbst. „Sonnabends gibt es oftmals Quark und Kartoffeln“, verrät sie eines ihrer Lieblingsgerichte. Bis zum Alter von 90 Jahren hat sie noch im eigenen Garten gewerkelt. „Dann machte der Rücken Probleme. Aber es war eine schöne Zeit“, sagt Johanna Bernhardt. Gearbeitet hat sie in den Harthaer Hausschuhwerken. „Ich bin meist mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren.“ Auch das ist wohl ein Grund, warum sie immer noch so fit ist. Einen Pflegedienst hat Johanna Bernhardt bisher noch nicht gebraucht.

Der Sport habe sie jung gehalten, sagt Johanna Bernhardt. Bis Anfang der 90er-Jahre hat sie regelmäßig beim TuS Hartha geturnt. Auch heute noch ist sie sportinteressiert, schaut sich im Fernsehen gern Fußball oder Boxen an. Ihr erster Mann Rudolf Gelbke gehörte zur Fußballmannschaft des BC Hartha, die 1937 und 1938 den Sachsenmeistertitel gewann. Er fiel später ebenso wie ihr zweiter Ehemann im Zweiten Weltkrieg. Ihr dritter Mann, Alex Bernhardt, starb im Jahr 1991.

Aus der zweiten Ehe stammt ihr einziger Sohn Manfred Dathe. Er und seine Frau Karin schauen des Öfteren bei Johanna Bernhardt vorbei, fahren mit ihr zum Einkaufen und geben ihr auch sonst Unterstützung. Für beide ist es frappierend, wie gut es der Mutter beziehungsweise Schwiegermutter noch geht. „Sie achtet sehr auf ihr Äußeres“, sagt Karin Dathe. Sie habe immer versucht, das Leben von seiner heiteren Seite zu sehen, auch wenn die Zeiten manchmal schwer waren, sagt Johanna Bernhardt. Gern erinnert sich die Waldheimerin an ihre jungen Jahre. In den ehemaligen Gasthof Waldheim-Richzenhain (Gawari) sei sie gern zum Tanz gegangen.