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Waldheimer übernehmen Hotel am See

Der Pachtvertrag mit Daniela Panuschka und Dirk Hanicke ist unterschrieben. Für Kriebstein hat das nur Vorteile.

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© André Braun

Von Tina Soltysiak

Waldheim/Kriebstein. Mit einer siebenmonatigen Verspätung sind die Vertragsverhandlungen zwischen der Gemeinde Kriebstein und dem Duo Daniela Panuschka/Dirk Hanicke für das „Hotel am Kriebsteinsee abgeschlossen. „Der Pachtvertrag ist endlich unterzeichnet“, so Kriebsteins Bürgermeisterin Maria Euchler (FWK) am Montagabend in der Gemeinderatssitzung. Nicht nur sie ist erleichtert.

Dirk Hanicke sagt: „Wir mussten uns die Zeit nehmen. Es gab verschiedene Dinge zu klären und auszuhandeln, damit ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis zustande kommt.“ Der Teufel habe im Detail gesteckt. Kriebsteins Kämmerer Wolfgang Hein nennt einige Eckpunkte. „Die Pächter kommen für die laufenden Betriebskosten, Versicherung, Grundsteuer und Instandsetzungskosten auf.“

Vor allem die Reparaturkosten, die bislang die Gemeinde bezahlt hat, seien hoch und teils ein „unkalkulierbares Risiko“ gewesen, so Hein. 2013 musste die Gemeinde 11 544 Euro zahlen. „2015 waren es rund 22 500 Euro, weil einige Dächer undicht gewesen sind.“ Und im vergangenen Jahr wurden noch einmal mehr als 7 000 Euro fällig. Im Winter seien mit der Unterhaltung des Grundstücks große Kraftanstrengungen erforderlich gewesen, da regelmäßige Kontrollen notwendig waren. Wolfgang Hein sagt: „Die kostenmäßigen Verpflichtungen sind alle an die Investoren übertragen. Gleichzeitig erzielen wir Einnahmen aus der Verpachtung.“ Zur Höhe sei Stillschweigen vereinbart worden.

Umfangreiches Bauvorhaben

Ursprünglich stand zur Debatte, dass die Gemeinde die Immobilie verkauft. Weil die Investoren eine größere Um- und Anbaumaßnahme planen, sei dafür ein Bauantrag erforderlich. „Dafür fehlen aber die Voraussetzungen. Deshalb muss ein Bebauungsplan beziehungsweise Vorhaben- und Erschließungsplan in die Wege geleitet werden“, so Wolfgang Hein. Das Hotel am Kriebsteinsee steht im Landschaftsschutzgebiet. Erfahrungsgemäß dauere es drei bis fünf Jahre, bis solch ein Plan genehmigt ist. „Im Pachtvertrag haben wir festgelegt: Sobald Baurecht vorliegt, ist das Objekt käuflich zu erwerben. Die maximale Frist liegt bei zehn Jahren“, sagt der Kämmerer.

Daniela Panuschka und Dirk Hanicke schätzen den Zeitrahmen ähnlich ein. Übermäßige Erwartungshaltungen möchten sie dämpfen. Das bedeute aber nicht, dass so viel Zeit verstreicht, ehe in das Hotel wieder Leben einzieht. Ihr erstes Ziel ist fix: „Der Pavillon am Wasser soll bis zum 1. April reaktiviert werden“, so Hanicke. Zum einen, weil das Hotel am Kriebsteinsee an der Strecke des Sachsendreiers liegt, zum anderen, weil zu diesem Zeitpunkt die Fahrgastschifffahrt auf der Talsperre beginnt. „Es wird ein vernünftiges Gastronomieangebot geben“, ergänzt er. Der große Saal sei bereits mit einer Theke und einer Bar ausgestattet. „Die Sanierung wird fortgeführt“, sagt Daniela Panuscka. Die Investoren hätten dem Karnevalsverein die Sicherheit gegeben, dass er den Saal in den nächsten fünf Jahren nutzen kann.

„Parallel führen wird die Renovierung des Hotels fort. Zusätzlich entsteht ein neuer Frühstücksraum mit einer Terrasse. Die fehlt bislang“, so Daniela Panuschka. Zudem solle eine effizientere Heizungsanlage eingebaut werden. „Die, die derzeit in Betrieb ist, funktioniert. Sie ist allerdings so ineffizient, dass bislang eine Winterschließung erforderlich war“, ergänzt Hanicke.

Wellnessangebot vorgesehen

Ein Ziel sei, auf lange Sicht die maroden, leerstehenden, ungenutzten Gebäude abzureißen, so Daniela Panuschka. Zudem halten die beiden daran fest, ein Wellnessangebot zu schaffen. „Dass wir das Hotel am Kriebsteinsee übernommen haben, bedeutet nicht, dass wir den Goldenen Löwen in Waldheim schließen. Im Gegenteil, die beiden werden sich wunderbar ergänzen“, ergänzt sie. Denn die Klientel sei eine andere. „In Waldheim kommen vorrangig Geschäftsleute zu uns. In Kriebstein werden es eher Familien und Touristen sein.“