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Waldbrand bei Glashütte

Die Feuerwehren mussten große Umwege fahren, um überhaupt an dem Steilhang löschen zu können.

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© SZ/Franz Herz

Von Franz Herz

Glashütte. Schnell haben gestern Mittag die Feuerwehren aus Glashütte, Dippoldiswalde und Kreischa einen Waldbrand in Glashütte gelöscht. Dabei hatten sie jedoch zwei Schwierigkeiten zu überwinden. Erst mussten sie überhaupt an den Brandort gelangen. Das Feuer ist am Steilhang des Müglitztals oberhalb des Frühlingswegs in Glashütte ausgebrochen. Das sieht man zwar von Glashütte aus. Vermutlich hat auch jemand in der Stadt den Rauch gesehen und Alarm ausgelöst, sagt Glashüttes Stadtwehrleiter Veith Hanzsch.

Die Feuerwehr rückte zum Großeinsatz an Cunnersdorfer Höhe an.
Die Feuerwehr rückte zum Großeinsatz an Cunnersdorfer Höhe an. © Egbert Kamprath
Von der Entnahmestelle in Cunnersdorf wurde Löschwasser abgepumpt.
Von der Entnahmestelle in Cunnersdorf wurde Löschwasser abgepumpt. © SZ/Franz Herz

Die Brandstelle lag direkt unterhalb des Wanderwegs zu den Aussichtspunkten Bastei und Pilz. Dort kommt man aber nur zu Fuß hin. Deswegen sind die Löschfahrzeuge teilweise von Cunnersdorf aus auf ein Feld oberhalb des Waldstücks gefahren. Von dort haben sie eine mehrere Hundert Meter lange Schlauchleitung hinunter in den Wald gelegt und sind von oben zum Brandherd abgestiegen. Im Wald hatten sich Unterholz, trockenes Gras und Laub entzündet. Doch das Feuer hatte sich zum Glück noch nicht weit ausgebreitet und war schnell gelöscht. Erst hatte aber Stefan Bernhardt, Zugführer bei der Glashütter Feuerwehr und Einsatzleiter, die zweite Schwierigkeit zu lösen. Er musste Löschwasser organisieren. Von unten aus dem Flussbett der Müglitz eine Schlauchleitung nach oben zu legen, wäre sehr mühselig gewesen und hätte einige Zeit in Anspruch genommen. Außerdem führt der Fluss derzeit sehr wenig Wasser. Es war daher nicht gesichert, dass er genug Flüssigkeit zum Löschen geliefert hätte.

Hilfe aus Dipps und Kreischa

Also hat Bernhardt Hilfe aus Dippoldiswalde und Kreischa angefordert. Die Tanklöschfahrzeuge dieser Städte waren gefordert, um Löschwasser zu bringen. Die Feuerwehrleute haben einen Hydranten der Trinkwasserleitung in Cunnersdorf angezapft und damit ihre Tanks gefüllt. Im Pendelverkehr sind sie an den Waldrand gefahren, um Löschwasser zu bringen. Dabei gab es noch eine kleine Havarie: Der Johnsbacher Feuerwehr ist ein Schlauch geplatzt. Der war aber schnell ausgewechselt und die Feuerwehrleute, die am Brandort noch ablöschten, damit ja nichts wieder aufflackert, hatten wieder Nachschub.

Rund 40 Feuerwehrleute aus Glashütte, Dittersdorf, Johnsbach, Dippoldiswalde und Kreischa waren im Einsatz. Zur Sicherheit war auch der Rettungswagen aus Glashütte an den Brandort gekommen. Außerdem kümmerte sich der Glashütter Bauhof um Mineralwasser. So bekamen die Feuerwehrleute, die in ihrem Atemschutzgeräten mächtig schwitzten, genug zu trinken. Als seine Kameraden das Feuer im Griff hatten, stieg auch Einsatzleiter Bernhardt hinab an den Brandort. „Zum Glück ist der Brand klein geblieben“, sagte er, als er die verkohlte Fläche sah. Es handelte sich vielleicht um 100, 200 Quadratmeter. Der Schaden ist gering. Die größeren Bäume haben das Feuer wahrscheinlich überlebt.

Zweiter Brand am Nachmittag

Aber in dem ausgetrockneten Wald hätte auch mehr passieren können. Schließlich prasselt seit Tagen die Sonne auf diese Seite des Müglitztals, trocknet den Boden aus. Der ist hier ohnehin sehr steinig und hält nicht viel Feuchtigkeit. So sagt auch Veith Hanzsch, der Glashütter Stadtwehrleiter: „Wir kennen die Brandursache zwar nicht. Aber bei der Hitze ist anzunehmen, dass sich das Feuer von alleine entzündet hat. Da reicht eine Glasscherbe, damit es losgeht.“

Die Feuerwehr hat die Brandstelle am Müglitzhang noch gründlich mit Wasser abgelöscht und untersucht. Es ging darum, mögliche Glutnester zu finden, damit diese nicht erneut einen Waldbrand auslösten. Am späten Nachmittag kam erneut ein Alarm, der in Dippoldiswalde das Tanklöschfahrzeug anforderte. Dieses Mal hat in Kreischa in der Nähe von Quohren ein Feld gebrannt, wie Stadtwehrleiter Michael Ebert informierte.