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Wachau gegen neue Windräder

Die Gemeinde hat sich gegen neue Windräder auf ihrem Gebiet ausgesprochen. Betreiber hofften auf das Gegenteil.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Wachau. Wachau ist wohl die Gemeinde mit den meisten Windrädern auf seinem Territorium. Fünf Anlagen stehen auf den Feldern zwischen Wachau und Leppersdorf. Geht es nach den Windrad-Betreibern, könnten es noch einige mehr sein. „Die Nachfrage ist sehr groß. In der Gemeindeverwaltung wird immer wieder nach Flächen gefragt“, sagt der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU).

Nach seinen Worten gehen die Betreiber außerdem auf Wachauer zu, die geeignete Flächen besitzen, und schließen sogenannte Optionsverträge ab. Offenbar haben sie die Hoffnung, auf den Hügeln bei Wachau neue Anlagen errichten zu können, da es bereits ein Vorranggebiet für Windkraftanlagen gibt, das jedoch voll ist.

Jetzt hat sich die Gemeinde gegen eine Ausweitung ausgesprochen. Die Gemeinderäte im Technischen Ausschuss votierten einstimmig dagegen. „Wir haben auf dem Gebiet schon mehrere technische Anlagen. Das beginnt bei den bestehenden Windkraftanlagen und reicht bis zum Werk von Sachsenmilch in Leppersdorf. Mehr verträgt die Landschaft nicht“, sagte Falk Hanitzsch von der Offenen Bürgerliste (OBL). Hintergrund der aktuellen Diskussion ist der Entwurf des Regionalplanes. Darin werden unter anderem Vorrangflächen für Windkraftanlagen festgelegt.

Das Gebiet zwischen Wachau und Leppersdorf ist seit Jahren bei Betreibern begehrt. Zwei Windräder stehen bereits seit 1995 bei Wachau. Später kamen weitere hinzu. Vor vier Jahren waren Pläne des Dresdner Unternehmens „WSB Neue Energien“ bekannt geworden. Die Firma wollte zwischen Wachau und Leppersdorf bis zu vier neue Windräder bauen. Sie sollten in der Nähe der neuen Trasse der S 177 bei Leppersdorf stehen. Diese geplanten Standorte befanden sich allerdings außerhalb der Vorrangfläche für Windkraftanlagen. Deshalb erteilte das Landratsamt dem Projekt eine Absage. 2011 hatte die Enso in der Nähe der Straße nach Lichtenberg zwei moderne Windanlagen gebaut. Die Türme sind rund 85 Meter hoch. Der Durchmesser der Rotorblätter beträgt 70 Meter. Fünf Millionen Euro investierte das Energieunternehmen in das Projekt. Die Türme liefern jeweils 2,3 Megawatt. Die Wachauer Windanlagen waren die ersten, die Enso überhaupt betreibt.