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Vorerst letzter Fischzug

Wenn der idyllische Dorfteich abgefischt wird, ist immer mächtig was los. Doch damit könnte es bald vorbei sein.

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© Teichverein

Von Jens Fritzsche

Kleinerkmannsdorf. Vom Fischotter hatten sich die Leute vom Kleinerkmannsdorfer Teichverein damals nicht erschüttern lassen. Obwohl nur wenige Fische den „Besuch“ vor gut drei Jahren überlebt hatten, päppelten die Vereinsmitglieder den Fischbesatz im Teich wieder auf. Und doch laden sie nun zum „vorerst letzten Fischzug“ ein, wie es auf dem Plakat zum beliebten Abfischen am 15. Oktober heißt. Ab 10 Uhr werden dann wieder Karpfen und Schleien verkauft. Und natürlich muss niemand hungrig und durstig bleiben; auch Glühwein wird wohl dampfen, verrät Harry Hauck. Er ist dabei nicht nur Ortsvorsteher Großerkmannsdorfs, zu dem Kleinerkmannsdorf ja gehört, sondern auch im Teichverein aktiv. Und er verrät auch, warum es das vorerst letzte Abfischen sein wird.

„Wir werden den Teich leerfischen, werden also auch die kleinen Satzfische verkaufen“, sagt Harry Hauck. Neue Fische werden dann zunächst nicht mehr eingesetzt. „Denn der Teich muss dringend entschlammt und vom Schilf-Wildwuchs befreit werden“, stellt der Ortsvorsteher klar. Deshalb hat Großerkmannsdorf das Ganze auch als Wunsch für den im November im Stadtrat zu diskutierenden Doppelhaushalt 2017/2018 der Stadt Radeberg eingebracht. „Ob das Geld in den Etat eingestellt wird, wissen wir zwar noch nicht“, sagt Harry Hauck. Aber er verweist darauf, „dass dieser Teich ja nicht in erster Linie ein Kleinod ist, sondern vor allem unser Feuerlöschteich“. Denn die Hydranten reichen im Ernstfall nicht aus.

Wie es nach der Sanierung weitergeht, weiß der Ortsvorsteher noch nicht. „Die Leute vom Teichverein werden ja immer älter – wir pflegen den Teich gern weiter, aber ob wir wieder Fische einsetzen, ist noch offen“, so Harry Hauck, der selbst gleich neben dem Teich wohnt.