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Vorbildliche Kita

Viel Bewegung und gutes Essen sind in der Lichtenhainer ASB-Kita ein Muss. Dafür gibt es jetzt eine Auszeichnung.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Lichtenhain. Große Aufregung herrschte am Dienstag in der ASB-Kita Sonnenland in Lichtenhain. Viele unbekannte Gesichter schauten Kindern und Erzieherinnen einen ganzen Vormittag lang zu. Nicht ohne Grund. Die Zahlen der Kinder mit gesundheitlichen Problemen, wie Haltungsschäden, Konzentrationsmangel, Nervosität und Hyperaktivität steigen laut Statistik. Eltern und Kitas sollen dagegensteuern. Einen Anreiz dafür bietet das Zertifikat „Gesunde Kita“. Darum können sich Kindertagesstätten bewerben. Doch wie wird das in der Praxis umgesetzt? Das Team der ASB-Kindertagesstätte Sonnenland in Lichtenhain hat ein auf die Kinder zugeschnittenes Betreuungskonzept entwickelt und mithilfe des Trägers, dem Arbeiter-Samariter-Bund Neustadt, umgesetzt. Ob das wiederholt gelungen ist, das haben Vertreter der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung am Dienstag vor Ort überprüft. Diese vergibt das von der IKK Classic geförderte Zertifikat. Einen Tag lang waren die Vertreter im Sonnenland, um einschätzen zu können, ob die Einrichtung nach 2012 das Zertifikat verteidigen konnte. Mit Spannung wurde das Ergebnis der Auditoren erwartet. Dann ein Aufatmen. Das Zertifikat konnte erneut erfolgreich verteidigt werden. „Die Einrichtung macht eine großartige Arbeit“, lobt Eileen Hornbostel von der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung. Was hat die Kindertagesstätte dafür getan?

Ernährung: Kräuter und Gemüse aus dem eignen Garten

Ein Bestandteil des Betreuungskonzeptes ist es seit jeher, dass die Kinder und Erzieherinnen gesunde Ernährung praktizieren. „Wir verzichten zum Beispiel immer mittwochs auf Süßigkeiten. Das ist unser gesunder Tag“, sagt Kita-Leiterin Kristin Katzschner. Mittwochs duftet es auch immer nach selbst gebackenem Brot. Und im Wechsel ist eine Gruppe für die Zubereitung eines gesunden Brotaufstriches verantwortlich. Dazu werden auch die frischen Kräuter verwendet, die auf den Hochbeeten neben Kartoffeln, Erdbeeren und anderen Obst- und Gemüsesorten wachsen. Jede Gruppe ist mit ihrer Erzieherin für ein bis zwei Hochbeete verantwortlich. Gemeinsam überlegen sie, was auf den Beeten gepflanzt wird und übernehmen die Pflege der Beete. Und die Hortkinder können eine Woche im Voraus selbst festlegen, was es die kommende Woche zum Vespern gibt.

Gesundheit: Zähneputzen, Hände waschen und viel Bewegung

Das Kita-Team schwört auf viel Bewegung an frischer Luft. „Ob bei Sonnenschein oder Nieselregen, unsere Kinder sind immer draußen, mal im Garten und mal im Ort unterwegs“, sagt Kristin Katzschner. Vor allem gehe es auch darum, die Kinder aktiv mit einzubeziehen. So wurden zum Beispiel die Äpfel und auch die Kartoffeln im Kindergarten gemeinsam mit allen Kindern geerntet. Doch nicht nur die Bewegung macht es. Die Erzieherinnen nehmen auch Einfluss darauf, dass die Kinder selbst mit darauf achten, sich öfters die Hände zu waschen und auch ans Zähneputzen zu denken.

Teamarbeit: Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen

Geht es dem Team gut, geht es auch den Kindern gut. Eileen Hornbostel bescheinigt den Erzieherinnen in der Einrichtung eine große Teamverbundenheit. Sie habe viel Wohlbefinden am Arbeitsplatz gespürt. „Die Einrichtung hat es geschafft, auch mit Personalwechsel und einer neuen Leiterin die Qualität auf hohem Niveau zu halten“, sagt die Expertin.

Für die neue Zertifizierungsrunde sind noch einige Plätze frei. Informationen unter: www.slfg.de