Merken

„Vor dem Auftritt bin ich für 30 Sekunden nervös“

Chartstürmer Wincent Weiss singt beim Osterfeuer in Bad Schandau. Wandern im Elbsandstein wird er davor aber nicht.

Teilen
Folgen
© Daniel Förster

Bad Schandau. An den Elbwiesen unterhalb der Toskana-Therme wird an diesem Abend „Musik sein“ – so wie es Wincent Weiss in seinem Ohrwurm singt. Der Sänger ist ab 18 Uhr einer der Hauptakteure bei der Radio-Show von MDR Jump zum Osterfeuer, Eintritt frei. Der gebürtige Ostholsteiner hat sich mit seinen jüngsten Hits zu einem gefragten Künstler gemausert. Im SZ-Interview erzählt der 24-Jährige, wie es ihm vor großen Auftritten geht und was er von Bad Schandau kennt.

Warst du schon mal im Elbsandsteingebirge?

Ich kann mich nicht erinnern. Aber die Gebirge sehen auf Bildern sehr beeindruckend aus. Ich lasse mich überraschen, ob sie es live auch sind.

Du fährst leidenschaftlich gern Skateboard. Hier ist eher Klettern, Wandern, Paddeln und Radfahren angesagt. Könnten das Hobbys für dich sein?

Ich bin für jede Sportart zu haben. Radfahren und Paddeln könnte ich mir gut vorstellen, wobei Wandern oder Spazieren mir bestimmt etwas zu langweilig wäre. Am liebsten steige ich aber aufs Brett. Gerade wenn ich zwischen Konzerten Zeit habe, kann ich dabei ein bisschen runterkommen, entspannen. Früher war ich oft mit meinen Jungs nach der Schule unterwegs.

Zum Osterfest gibt es viele Bräuche. Wie hast du das bislang verbracht?

Ich war all die Jahre Ostern immer bei meinen Großeltern. Da wurden auch in allen Blumen und Büschen des Gartens kleine Geschenke versteckt. Es gab immer sehr viel Schokolade und Essen, bis alle pappsatt waren. Da meine Oma alles Mögliche strickt, gibt es auch Socken. Früher verspottet und heute geliebt. Auch dieses Mal werde ich nach dem Konzert in Bad Schandau in meine Heimat zur Familie fahren.

Am Karfreitag ist dein erstes Album „Irgendetwas gegen die Stille“ erschienen. Deinen Fans legst du es zu Ostern quasi ins Nest. Darauf mussten sie ganz schön lange warten …

Ich habe fast vier Jahre daran geschrieben. Aber dann stürmte „Musik sein“ die Hitlisten, wurde im Radio rauf und runter gespielt. Daraufhin haben wir noch weiter dran gearbeitet und drei Songs ausgetauscht, mit denen wir nicht hundertprozentig zufrieden waren.

13 Songs – auch „Musik sein“, „Feuerwerk“ und „Regenbogen“ – sind auf der Scheibe. Welches ist dein Lieblingslied?

„Nur ein Herzschlag entfernt“. Das habe ich für meine kleine Schwester, die ich über alles liebe, geschrieben, ihr vor paar Jahren zu Weihnachten geschenkt. Der Song soll für all jene sein, die jemanden tief im Herzen bei sich tragen, egal wo man ist.

Du warst beim Echo, hast zu Silvester vor Millionen am Brandenburger Tor gesungen. Deine Tour-Konzerte in den Klubs waren ausverkauft. Immer mehr Leute kennen dein Gesicht. Vor allem Mädchen und junge Frauen geraten ins Schwärmen. Kannst du noch unerkannt auf die Straße gehen?

Ich werde eigentlich relativ selten erkannt. Wenn doch, wollen die meisten Leute mit mir ein Foto machen – was total cool ist, da es ja ein Zeichen dafür ist, dass sie meine Musik hören und gut finden.

Bis zu 5 000 Besucher werden am Elbufer in Bad Schandau erwartet. Hast du noch Lampenfieber?

Ich bin immer so 30 Sekunden vor dem Auftritt noch mal richtig nervös. Meist ist das aber eine schöne Vorfreude, die ich verspüre. Nach den ersten zwei Songs ist die Aufregung dann aber meist verflogen und der komplette Spaß ist da.

Worauf darf sich das Publikum in Bad Schandau freuen?

Ich komme mit meiner Band und wir werden ein paar Songs spielen. Mein komplettes Programm gibt es dann aber nur auf der „Irgendetwas gegen die Stille“-Tour im November zu erleben.

Die Bad Schandauer haben alles mobilisiert und sich beim Voting für die Party die Finger wund geklickt, damit du hier her kommst. Die Sachsen scheinen dich sehr zu mögen …

Mir hat es ja hier auch immer sehr gut gefallen. Ich komme immer wieder. Ich freue mich total, dass die Sachsen mich mögen. Dadurch sind dann solche Aktionen wie das Osterfeuer überhaupt möglich. Und tausend Dank an all meine Fans. Sie haben mich weiter gebracht, als ich es mir jemals erträumt hätte. Und in Bad Schandau will ich mit vielen von ihnen Spaß haben.

Es fragte: Daniel Förster