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Von Maria, Josef und Armut

Šluknov und Rumburk zeigen Krippen mit Figuren, aus Papier sind sie in Hirschfelde.

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© Wolfgang Wittchen

Von St. Neumann und I. Hennig

Rumburk/Hirschfelde. Die Krippen im böhmischen Grenzgebiet sind eine eigene Welt. Zwei der größten und schönsten sind in Šluknov (Schluckenau) und Rumburk (Rumburg) zu sehen und inzwischen das Ziel von Tausenden Pilgern auch aus Sachsen. Der Aufbau der Krippe in der Wenzelskirche in Šluknov ist eine ungebrochene Tradition. Sie kann bis 29. Januar jeden Feiertag und Sonntag 14 bis 16 Uhr bestaunt werden.

Die Krippe in der Laurentiuskirche (Vavrinec) ist Teil des Loreto-Areals in Rumburk und täglich, außer montags und sonntags, von 9 bis 16 Uhr zu sehen. Die Krippe steht bis 2. Februar. Wer möchte, kann den Besuch in Rumburk am 17. und 24, Januar mit einer Kerzenschein-Führung durch den Loreto-Komplex verbinden. Die rund 100, etwa 18 Zentimeter großen Figuren wurden 1922 von Künstlern der Schluckenauer Region geschaffen. Die Szenerie wird, solange die Krippe steht, dreimal umgestaltet. Während das erste Schaubild die Geburt Jesu und die Hirten darstellt, verneigen sich ab dem 6. Januar die Heiligen Drei Könige vor dem Kind. Ab dem 26. Januar verkörpern die erst 2013 geschnitzten Krippen-Figuren Maria, Josef und das Christuskind deren Flucht nach Ägypten.

Im Pilgerhäusl von Hirschfelde bei Zittau läuft die Krippenausstellung „Betlehem mitten in Böhmen“. Gezeigt werden alte und neue Papierkrippen, die das Weihnachtsgeschehen in das Umfeld verschiedener Städte und Regionen Böhmens setzen. Ihren Ursprung haben die einfachen Papierkrippen in der armen Landbevölkerung Böhmens, die sich einst keine geschnitzten Figuren leisten konnte. Deswegen schuf sie sich Krippen aus Pappe oder Sperrholz. Die Schau kann während der Veranstaltungen im Pilgerhäusl oder nach Vereinbarung mit Christian Kretschmer (03584325732) besichtigt werden.