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Von Katzen und Schnappschildkröte

Vor 25 Jahren ist der Tierschutzverein Leisnig gegründet worden. Exoten kamen auch ins Tierheim.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Mit Katzen, die sie in der eigenen Wohnung unterbrachte, fing Rosi Pfumpfel vor 28 Jahren mit der Betreuung von Fundtieren an. Heute gibt es auf dem Gelände des Tierheims in Leisnig Gehege für Katzen, Hunde und andere Tiere. Weil sich das Tierheim aus Spenden finanziert, wird alljährlich das Frühlingsfest veranstaltet. In diesem Jahr gab es außer dem Fest noch ein besonderes Jubiläum. Der Tierschutzverein Leisnig wird 25 Jahre alt.

Mit einer Handvoll Leuten fing der Tierschutzverein 1990 an. Heute hat er etwa 200 bis 300 Mitglieder. „Bis zum Bau des ersten Katzenhauses hatte ich die Katzen bei mir in der Wohnung“, erzählt Rosi Pfumfel, die Vorsitzende des Vereins. „Wir lebten sozusagen bei 13 Katzen.“

Im Laufe der Jahre haben sich auch kuriose Begebenheiten ereignet. Eines Tages brachten ABM-Arbeiter aus Leisnig eine Schnappschildkröte ins Tierheim. Zur gleichen Zeit kamen in den Medien Meldungen von einer gefährlichen Schnappschildkröte auf, die irgendwo ausgebrochen war. „Alle dachten, dass das die gefährliche Schildkröte sei“, sagt Pfumfel. „Wir brachten sie erst einmal in einer Wanne unter.“ Später stellte sich heraus, dass die Schildkröte einem Mann gehörte, aus dessen Teich sie ausgerissen war. Über Flüsse und Bäche war sie bis nach Leisnig gekommen.

Wie viele Tiere der Verein in all den Jahren an neue Besitzer vermittelt hat, das weiß Rosi Pfumpfel nicht. Die am weitesten vermittelten Tiere gingen nach Dänemark und nach Holland. Beide waren Schäferhunde. Der Hund, der nach Dänemark kam, war gesundheitlich schlecht gestellt. Seine früheren Besitzer hatten sich nicht um ihn gekümmert. Ihm musste in der Uniklinik in Leipzig das Gehör herausgenommen werden.

Die Leisniger bekommen immer mehr Unterstützung. So hat sich der Tierschutzverein Rochlitz-Geithein den Leisnigern angeschlossen. Heidemarie Riedel ist aus Rochlitz zum Frühlingsfest gekommen. „Mein Hund Darek ist, genauso wie sein Vorgänger, aus dem Tierheim“, erzählt sie. „Zu den Festen komme ich immer.“ Früher hat sie in einem Baumarkt in Rochlitz eine Futterbox aufgestellt und Tierfutter für das Tierheim in Leisnig gesammelt. „Es ist immer schön hier“, erklärt sie. Irmgard Hawer aus Leisnig ist Mitglied im Tierschutzverein. Auch sie kommt zu jedem Fest. Gabriele und Petra Heinrich aus Mittweide haben ihre Katze aus dem Tierheim Leisnig. „Beim Frühlingsfest sind wir meistens dabei“, erklärt Gabriele Heinrich. Weil sie das Tierheim ansehen und einen Hund ausführen wollen, sind die Leisniger Antje Lüdicke-Schuppe und ihre Tochter Emi zum Fest gekommen.

Höhepunkte des Frühlingsfestes sind der Auftritt der Line Dancers des Kulturbundes Leisnig und das Tierische Musical. Letzteres gestalten die Kinder und Erwachsenen des Handballvereins Geringswalde. Außerdem wird ein Grußwort vom Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes verlesen.

Das Fest brachte dem Tierheim einen Erlös von 700 Euro. An Spenden gingen etwa 1500 Euro ein. Dazu kamen Spenden an Tierspielzeug. Eine Katze wurde nach Hartha vermittelt.

Auch Bürgermeister Tobias Goth würdigte die Arbeit der Leisniger Tierschützer. Neben Ostrau sei das Tierheim das einzige in der Region Döbeln. „Es ist schön, dass es Menschen gibt, die sich um Tiere kümmern und diese aufnehmen.“