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Von den Kunden abgeschnitten

Meißen bekommt eine weitere Baustelle hinzu. Die Bohnitzscher Straße wird ab Dienstag komplett gesperrt.

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© Claudia Hübschmann

Von Peter Anderson

Meißen. Zunächst zwei gute Nachrichten. Ab Montag soll es in Meißen rechts der Elbe zwei Straßenbaustellen weniger geben. Wie Stadtwerke-Sprecherin Lilly Schneider auf SZ-Nachfrage mitteilte, ist die Baustelle der MSW auf der Großenhainer Straße zwischen Bahnhof und Aral-Tankstelle bereits seit Ende vergangener Woche aufgehoben. Die Ampel an der Baustelle hatte den Verkehr kurzzeitig gestaut. Lilly Schneider zufolge waren an zwei Stellen der Straße kleinere Nacharbeiten zu erledigen.

Ein Ende finden soll am Montag zudem der Bau an der neuen, ovalen Mittelinsel im Kreuzungsbereich von Großenhainer Straße und Karlstraße. Diese macht das Überqueren der viel befahrenen Bundesstraße einfacher. Am Freitagnachmittag allerdings machte die ovale Mittelinsel noch einen weitgehend unfertigen Eindruck.

Wer glaubt, dass damit die B 101 ab der Gartenstraße wieder in Richtung Großenhain befahren werden darf, irrt allerdings. Es bleibt bei der Umleitung über die Niederauer Straße und den Leitmeritzer Bogen. Die Bauarbeiten verlagern sich nur. In dieser Woche soll es an der Dreiecksinsel am Beginn der Niederauer Straße weitergehen. Diese wird nach Angaben des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) vergrößert. Dazu kommen Pflasterarbeiten in der Einmündung der Gartenstraße. Schließlich wird noch der Gehweg Niederauer Straße gebaut, an verschiedenen Stellen kommen neue Schilder hinzu.

Insgesamt soll das Paket am großen Meißner Dreieck für mehr Sicherheit insbesondere für Radfahrer und Fußgänger sorgen. Die Arbeiten an sechs einzelnen Baustellen sollen bis Mitte. November abgeschlossen sein und kosten zusammen 150 000 Euro.

Neben einiger Verwirrung bei Autofahrern sorgt die geänderte Strecke nach Großenhain derzeit vor allem für eine deutlich höhere Verkehrsdichte auf der Niederauer Straße. Als gefährlicher Punkt erweist sich hierbei der gesperrte Fuß- und Radweg bei Heyde Karosseriebau. Passanten und Radler sind hier gezwungen, zweimal die Fahrbahn zu queren, was angesichts des dichten Verkehrs mitunter erst nach längerer Wartezeit möglich ist. Von der B 101 aus Richtung Großenhain kommende Linksabbieger bilden eine weitere Gefahrenquelle.

Beschwerden gibt es auch von Anwohnern des Leitmeritzer Bogens, der offiziellen Umleitungsstrecke. So schreibt etwa René Haußig auf der Facebookseite der Meißner SZ, dass seine Nachbarn und er von dem vielen Verkehr genervt seien, zumal die Straße seinen Angaben zufolge nicht für schwere Lkw wie etwa Vierzigtonner zugelassen ist.

Nochmals erschwerend für die Verkehrssituation in Meißen rechts der Elbe dürfte sich der am Dienstag beginnende Bau der Bohnitzscher Straße auswirken. Diese wird laut Lasuv vom Abzweig Bundesstraße B 101 bis Ortsausgang Meißen für 170 000 Euro erneuert. Die Bauarbeiten sollen sich bis Mitte November 2016 erstrecken. Die Straße bleibt voll gesperrt.

Betroffen davon sind neben den Anwohnern zahlreiche Gewerbetreibende. So fragt sich etwa Sebastian Krüger vom Bowling-Restaurant Zur Kugel, wie ihn seine Gäste künftig erreichen sollen. Es gibt zwar die Möglichkeit, über den Toom Markt zu fahren. Dort müssen allerdings am Abend die Schranken geschlossen werden. Ähnliche Schwierigkeiten kommen auch auf Ingo Barthel mit seiner Autowerkstatt und die Baumschule von Albert Tamme zu. Verärgert zeigen sich die Geschäftsleute vor allem darüber, dass sie nur mit einer guten Woche Vorlauf darüber informiert wurden, dass sie jetzt mindestens einen Monat lang fast komplette von ihren Kunden und Zulieferern abgeschnitten sein werden.

Per Facebook hat deshalb zum Beispiel Albert Tamme kurzfristig über alternative Anfahrmöglichkeiten informiert. Er empfiehlt, über Gröbern zu fahren. Kunden aus Meißen sollten den Weg über Ockrilla und Gröbern oder über Niederau und Gröbern nutzen.

Bei der Verkehrsgesellschaft Meißen wirkt sich die komplette Sperrung der Bohnitzscher Straße direkt bei der Stadtbuslinie C und bei der Schülerverkehrslinie 100 aus. Hier werden die Kunden gebeten, sich über Aushänge an den Haltestellen zu informieren.