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Vom Rennstall auf die Piste

Das Waldheimer Stockcar-Team geht am Wochenende erstmals mit drei Autos an den Start.

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© Dietmar Thomas

Von Tina Soltysiak

Waldheim. Blau verschmiert sind die Hände und Kleidung der Männer und Frauen vom Waldheimer Night-mechanics-Stockcar-Team. Sie haben gestern begonnen, einen BMW zu lackieren. Der ist aber für den Straßenverkehr nicht geeignet. Das Auto wird zu einem sogenannten Stockcar umfunktioniert. „Der Umbau ist abgeschlossen. Jetzt wird er in den Vereinsfarben schwarz und blau lackiert“, erzählt Harald Renner vom Verein. Die Waldheimer Stadtfarben werden ebenfalls eingearbeitet. „Auch wenn uns die Stadt nicht gefördert hat“, ergänzt er. Von den knapp 600 Euro für die Anschaffung von Werkzeug und Zubehör hätten die Mitglieder gern 100 Euro gefördert bekommen. Der Kultur- und Sozialausschuss hat dem zugestimmt. Im Verwaltungsausschuss sah man das als nicht gerechtfertigt an.

Der BMW ist das dritte Auto im Rennstall. „Aber das erste, das wir komplett selbst aufgebaut haben“, sagt Ramón Baldauf, der den Wagen namens „Komma fünf“ am Wochenende beim Rennen in Dolsenhain steuern wird. Etwa ein Vierteljahr habe die Umrüstung gedauert. „So ein eigenes Auto zeigt auch, dass man nicht zu doof ist, was zusammenzubauen“, sagt er.

Früher hat Baldauf „Debby“ – einen umgebauten Opel Astra – gelenkt. Mit dem Wagen geht nun der erste Vorsitzende des Vereins, Mario Wiedermann, an den Start. Rahmen und Motor wurden für die Stockcar-Rennen verstärkt, die Fahrgastzelle bis auf den Sitz ausgeschlachtet. Damit Tank und Batterie vor Zusammenstößen geschützt sind, wurden sie im Inneren neben dem Fahrer untergebracht. Das ist gängige Praxis. Die Sicherheit des Fahrers steht an erster Stelle. Am BMW muss noch ein Gitter angebracht werden.

Schrauber und Gäste willkommen

„Er hat Heckantrieb. Ich wollte einen Klassenwechsel und das Auto hat ganz andere Fahreigenschaften“, erklärt Ramón Baldauf den Grund für den Autotausch.

Erstmals gehen die Waldheimer mit drei Autos an den Start. „Wir haben noch einen Trabi. Mit dem haben wir im April das erste Mal einen Pokal geholt“, sagt Baldauf. Enrico Hass steuerte den Wagen in Dolsenhain mit der Startnummer 91 auf den Bronzerang.

Ihre Schrauberwerkstatt haben sie in der Halle auf dem Hof des ehemaligen Standortes der Firma Auto-Walther an der Bergstraße. Der Verein hat sich vor zwei Jahren aus einem Freundeskreis heraus gebildet. „Wir haben mit 14 Leuten angefangen. Aktuell haben wir 22 Mitglieder, Tendenz steigend“, sagt Schriftführerin Daniela Gramsch.

Die Mitglieder der „Night-mechanics“ haben – wie auch die anderen Stockcar-Vereine in der Region – den Wunsch, ein Trainingsgelände zu finden. „Das ist aber nicht einfach wegen der Beschallung“, erklärt Daniela Gramsch. Denn die Autos machen ganz schönen Lärm. Außerdem wären sie gern bekannter. „Wir hoffen, dass noch mehr Zuschauer aus unserer Region nach Dolsenhain kommen. Und, dass wir Leute, die am Schrauben und Basteln interessiert sind, animieren, bei uns mitzumachen.“