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Vom Lehrling zum Abteilungsleiter

Bei Partzsch haben junge Leute gute Entwicklungsmöglichkeiten. Wie die aussehen, darüber wurde beim ersten Azubitag informiert.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Noch etwas unschlüssig steht Marvin Wünsch vor dem Bildschirm, auf dem ein Lehrling der Partzsch Unternehmensgruppe über sich und seine Ausbildung erzählt. Marvin besucht die achte Klasse und beginnt gerade, sich beruflich zu orientieren. Etwas mit Computern soll es sein, „vielleicht Softwareentwickler“, sagt der Schüler. Marvin interessiert sich sehr für diese Technik. „Er hat auch schon kleine Programme geschrieben“, ergänzt sein Vater Michael Wünsch. Die beiden Döbelner schauen sich beim ersten Azubitag bei Partzsch um. „Zum einen ist die Firma der größte Arbeitgeber der Stadt, zum anderen suchen sie Elektroniker“, begründet Michael Wünsch, weshalb sie sich der Werksführung anschließen. Praktisch probiert Marvin den Beruf Mitte kommenden Jahres aus. In einem anderen Döbelner Unternehmen hat er einen Platz für ein zweiwöchiges Praktikum ergattert.

Marvin gehört zu 30 jungen Leuten, die beim Azubitag erste Einblicke in die Berufe bekommen, die bei Partzsch ausgebildet werden. Auch ein Studium an der Berufsakademie ist in dem Unternehmen möglich. Wie das aufgebaut ist, erfahren die Besucher in einem Film, außerdem können sie in einem Dialograum ganz ungestört mit Mitarbeitern, aber auch Lehrlingen ins Gespräch kommen. Oliver Stephan kann dort schon sehr kompetent Auskunft geben. Der 20-Jährige hat die Ausbildung fast geschafft. Er lernt im vierten Jahr den Beruf des Elektronikers für Maschinen- und Antriebstechnik. „Man darf nicht nur die Elektromotoren an sich sehen. Von der Metallbearbeitung bis der Motor fertig ist, lernt man in der Firma viele Handgriffe“, erklärt der junge Saalbacher. Dabei lerne der Azubi auch Teile anderer Berufe kenne, zum Beispiel den des Drehers, und habe dann auch mehr Verständnis für diesen Beruf. Während seiner Lehrzeit hat Oliver Stephan bereits in 15 Abteilungen gearbeitet. Besonders positiv sind ihm überall das Arbeitsklima und das gute Miteinander aufgefallen. „Wir bekommen von der Firma immer Unterstützung und von den Kollegen auf alles eine Antwort. Auch wenn jemand mehrfach dasselbe fragt, wird es immer wieder erklärt und niemand nimmt das übel“, so der Azubi.

Die Ausbildung erfolgt im Blockunterricht. Zwei bis drei Wochen Theorie folgen sechs bis acht Wochen Praxis, je nachdem, wie die Ferien liegen. Im ersten Lehrjahr erfolgt die Theorie am Beruflichen Schulzentrum in Döbeln, in den Folgejahren an der Industrieschule in Chemnitz. Auch Zusatzlehrgänge, zum Beispiel im Schweißen, für den Gabelstaplerschein oder den Schaltschrankbau sind während der Lehre möglich und werden von Partzsch unterstützt.

Oliver Stephan könnte sich vorstellen, später einmal eine Meisterausbildung zu absolvieren, um dann selbst Lehrlinge auszubilden. „Es ist wichtig, sich selbst weiterzuentwickeln und auch die Firma. Denn die Elektrotechnik ist die Zukunft“, sagt er.

Einer, der auf diesem Weg schon ein Stück vorangekommen ist, ist Matthias Kaiser. Im Jahr 2002 hat er bei Partzsch eine Ausbildung zum Elektromaschinenbauer begonnen. Zwölf Jahre später war er Leiter des Prüffeldes und Reklamationsmanagements. Zu seiner Abteilung gehören zehn Mitarbeiter. Zwischenzeitlich absolvierte er die Ausbildung zum Industriemeister und bekam dafür die volle Rückendeckung der Firma. „Schon während der Weiterbildung habe ich andere Aufgaben, wie die Projektbetreuung, erhalten und ich wurde stellvertretender Abteilungsleiter des Prüffeldes“, erzählt Kaiser. Bei Partzsch stehe immer eine Tür offen, wenn sich jemand weiterentwickeln und selbst verwirklichen wolle. Die Tätigkeitsfelder im Unternehmen seien interessant und vielfältig.