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Vom Görlitzer ins Zittauer Museum

Daniela Schüler ist die neue Zittauer Museumspädagogin. Sie will mit Kindern, Erwachsenen, Schülern arbeiten – und mit Demenz-Kranken.

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© Rafael Sampedro

Von Elke Schmidt

Daniela Schüler möchte möglichst viele Menschen für die Städtischen Museen Zittau begeistern. Denn sie hat festgestellt, dass es für manche Menschen durchaus Hemmschwellen gibt, das Haus zu besuchen. Das will sie mit ihrer Arbeit ändern und möchte dabei von Vorschulkindern bis hin zu den Senioren alle Altersklassen erreichen.

Die 38-jährige ist seit dem ersten Januar die neue Zittauer Museumspädagogin. Ihre Aufgabe besteht darin, die Besuchern an die Ausstellungsobjekte der Zittauer Sammlungen heranführen und sie ihnen näherzubringen. Gleichzeitig ist sie für die Öffentlichkeitsarbeit im Haus zuständig.

Sie hat viele Ideen, wie man die Arbeit des Museums vermitteln und ergänzen kann. Dafür bieten sich neben Führungen auch Familiennachmittage mit anschließendem Basteln und Gespräche über die gezeigten Stücke an. Daniela Schüler will besonders Zusammenhänge aufzeigen und weiteres Wissen vermitteln. In der Ausstellung „Ohne Spielzeug wird keiner groß“ erzählt sie zum Beispiel, dass es explizit für Kinder produziertes Spielzeug erst seit dem 18. Jahrhundert gibt.

Noch hat sie keine konkreten Pläne, aber die Ausstellung zur Reformation in der Oberlausitz sieht sie als ihre erste große Herausforderung. Nur eins ist schon sicher: Sie hat nicht nur Kinder im Blick, sondern möchte möglichst alle erreichen. Zum Beispiel kann sie sich vorstellen, gemeinsam mit dementen Personen die Zittauer Epitaphien anzusehen. Über die Familien, die sie in Auftrag gegeben haben, könne man an deren Erfahrungen anknüpfen.

Sie freut sich auf die Arbeit im Stadtmuseum. Auch wenn sie in den letzten zehn Jahren schon viele Erfahrungen als Museumspädagogin in den Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur sammeln konnte, sei es doch wieder etwas Neues. Aufgewachsen in Gera, hat Daniela Schüler in Leipzig Museologie studiert. Sie ging danach nach Görlitz. Zunächst wohnte sie dort, dann zog sie der Liebe wegen nach Eibau und vor zwei Jahren nach Olbersdorf. Seitdem pendelte sie täglich nach Görlitz.

Als im Sommer der bisherige Zittauer Museumspädagoge Arwed Vietze in Rente ging, bewarb sie sich um die Stelle. Sie kannte ihn und das Zittauer Museum schon aus ihrer Zeit in Görlitz. Die Zusammenarbeit sei immer angenehm und fruchtbar gewesen, sagt sie. Obwohl es ihr in Görlitz auch sehr gefallen hat, freut sie sich, dass sie die Stelle bekam.

In Zittau gebe es viele aktive Partner, sagt sie. Sie möchte nun vor allem Kontakte knüpfen und hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt und den verschiedenen Vereinen und Institutionen. Vielleicht könne sich das Museum noch stärker an Veranstaltungen der Stadt beteiligen. Daneben möchte sie Kooperationen mit Kitas und Schulen aufbauen.

Schüler könnten zum Beispiel zu den Familien, die die Epitaphien in Auftrag gegeben haben, forschen und vielleicht die auf den Bildern oft gezeigten biblischen Geschichten neu und modern erzählen.

Sie ist aber auch offen für Vorschläge von anderer Seite. So sei eine Schule an sie herangetreten mit der Bitte, eine Führung zum Thema Zittau und Flucht zu machen. Darauf bereitet sie sich gerade vor. Auch andere Themen kann sie sich vorstellen. Sie werde immer versuchen, die Wünsche umzusetzen.