Von Annett Heyse

Freital. Zwischen den Brötchenhälften stapeln sich Hackfleisch, Gemüse und Soße. Hübsch garniert schwebt der Burger auf einem Teller heran und sieht schon von weitem besser aus als die Exemplare der weltweit bekannten Konkurrenz-Unternehmen. Rönick lächelt. „Bei mir geht es ja auch nicht ums schnelle Essen, sondern ums Genießen.“ Der Burger als Spezialität, die schmecken soll, und nicht als rascher Magenfüller – nun gibt es das neue Burger-Bewusstsein auch in Freital. Kürzlich hat Jörg Rönick seinen Imbiss „Simply Tasty“ am Deubener Mühlenviertel eröffnet.

Das Lokal ist in eine Lagerhalle eingebaut. Rönick hat seinen Imbiss rustikal eingerichtet. Aus alten Regalen, Euro-Paletten, ausrangiertem Sofa, Lampen vom Flohmarkt, ehemaligen Ölfässern und vielem mehr ist eine bunte Bude entstanden, die den Charme mehrerer Jahrzehnte einfängt. Mittendrin der Tresen, an dem man verschiedene Burger, Kartoffelbeilagen, Sandwiches, Currywurstspezialitäten und Salate bestellen kann. Die Preise bewegen sich zwischen vier und 6,50 Euro. Er wolle den vielen Dönerläden in Freital etwas entgegensetzen, sagt Rönick. „Dass ich nicht falsch verstanden werde: Ich mag Döner auch. Aber es ist an der Zeit für etwas anderes und für mehr Auswahl.“

Dabei war der Imbiss zunächst gar nicht geplant. Vielmehr reist Jörg Rönick, gelernter Koch, seit 2015 als Smoke-Caterer herum. Er besetzt inzwischen gleich mehrere Smoker, also mobile Räucheröfen. Im Gegensatz zum Grill garen darin Fleisch oder Gemüse nicht direkt über der Feuerstelle, sondern bei deutlich geringeren Temperaturen in einer Rauchkammer. Geheizt wird mit Buchenholz. Zwar dauert das Grillen damit länger, bis zu 25 Stunden, schmeckt aber auch ganz anders.

Der Freitaler bewirtet Familienfeiern, ist auf Firmenveranstaltungen oder Volksfesten unterwegs. Auch beim Windbergfest und dem Weihnachtsmarkt auf Schloss Burgk hat er seine Smoker schon aufgebaut. „Da hatte ich richtig viel Zuspruch und sehr zufriedene Gäste. Das ist eben mal etwas anders als Bratwurst.“

Um seine Ausrüstung, die über die Jahre umfangreicher geworden ist, unterzustellen, suchte Rönick vor einigen Monaten nach einer geeigneten Lagerfläche und fand sie an der Lessingstraße. Dort wollte er auch eine Vorbereitungsküche für sein Catering-Geschäft einbauen. „So wie ich es von meiner Arbeit als Koch kenne.“ Als er alles untergestellt, aber noch viel Platz übrig hatte, kam die Idee mit dem Imbiss. Monatelang hat er das Projekt vorbereitet. Geholfen haben die Eltern, Verwandte, Freunde. „Allen ganz herzlichen Dank, vor allem auch meiner Freundin. Ohne diese Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.“

Jörg Rönick setzt mit seinem Imbiss jetzt erst mal auf das Tagesgeschäft. Geöffnet ist montags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 14 Uhr. Mehr schaffe er als Einzelkämpfer erstmal nicht: „Ich muss Freitagnachmittag schon fürs Wochenende vorbereiten.“ An Wochenend- und Feiertagen ist geschlossen. Weil die Nachfrage nach längeren Öffnungszeiten bereits jetzt groß ist, liebäugelt Burger-Brater Rönick damit, einen Koch einzustellen. Zuerst aber wolle er seinen Imbiss anlaufen lassen und beobachten, wie sich das Geschäft entwickelt. Auch einige Restarbeiten sind noch zu erledigen.

Simply tasty, Lessingstraße 2, geöffnet montags bis donnerstags 10 bis 18 Uhr, freitags 10 bis 14 Uhr.