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Voltigier-Kinder begeistern als Geisterjäger

Beim 18. Tag des Pferdes gab es tollen Sport zu sehen – trotz des Regens. Die Pulsnitzer siegen.

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Von Carmen Schumann

Den „Geisterjäger“-Film hat die neunjährige Sarah Hantschick noch nie gesehen. Aber die Schülerin der Radiborer Grundschule sieht aus wie ein richtiger Geisterjäger mit ihrem schwarzen Dress, der Taucherbrille und Protonen-Gewehr. Ihre kleine Schwester, die siebenjährige Sofia, ist dagegen ein Geist mit gruselig geschminktem Gesicht. Die Schwestern aus Radibor sind kleine Pferdenärrinnen. Deshalb trainieren sie seit einigen Monaten in der Voltigier-Nachwuchsgruppe des Voltigier- und Reitvereins Quatitz.

Für den 18. Tag des Pferdes auf der Reitanlage in Dahlowitz hatten sich ihre Trainerinnen Christin Kuhlmann und Claudia Teichert die „Geisterjäger“-Kür ausgedacht. Denn beim Themen-Voltigieren ist es so ähnlich wie beim Eiskunstlaufen: Die Teilnehmer müssen eine Kür zu einem bestimmten Thema gestalten, zu dem dann natürlich auch die Kostüme passen sollten.

Die Kür wiederum muss bestimmte Pflichtelemente enthalten. Das heißt, die jungen Reiter haben unter anderem in verschiedenen Variationen auf das Pferd auf- und wieder abzuspringen und ihre Position zu wechseln. So sitzen sie auch manchmal verkehrt herum auf dem Pferd. Während für die Nachwuchs-Turner – wie unsere kleinen Geisterjäger – das Pferd im Schritt läuft, darf es bei den Fortgeschrittenen auch schon mal Galopp sein.

Das Themen-Voltigieren war einer der Programmpunkte beim Tag des Pferdes, der am Wochenende zum 18. Mal stattfand. Die Veranstaltung galt gleichzeitig auch als Bestandteil der Kinder- und Jugendspiele des Landkreises Bautzen. Da aber nicht in allzu vielen Reitsportvereinen das Voltigieren betrieben wird, hatten die Kinder aus Quatitz nur zwei Mannschaften vom Pferdehof „Ginas Heimat“ aus Pulsnitz als Konkurrenz.

Das Pulsnitzer Team, welches eine Kür zum Thema Fußball gestaltet hatte, belegte den ersten Platz und konnte den Karl-Teichert-Gedächtnis-Pokal in Empfang nehmen. Für das Pferd gab es einen Eimer Futter, und die Kinder bekamen Buchpreise. Die zweite Pulsnitzer Mannschaft kam auf dem dritten Rang. Die Drittplatzierten zeigten eine Kür zum Thema Ballett.

Die Gastgeber aus Quatitz belegten den zweiten Platz. Obwohl das Wetter mit seinen ständigen Regenschauern nicht optimal war, wurden am Sonnabend neben dem Themen-Voltigieren auch Wettkämpfe im Doppel-Voltigieren ausgetragen. Die kleine Sarah Hantschick schaute den Doppels sehnsüchtig zu – sie würde auch gerne mal eine solche Zweier-Kür turnen. Aber sie steht ja noch ganz am Anfang. Seit zwei Jahren trainiert sie jetzt das Voltigieren. Auf dem Pferd zu sitzen, das ist für sie das Allerschönste. Sie könnte sich durchaus vorstellen, es auch mal mit dem Springen zu versuchen. Die Wettkämpfe im Springen und in der Dressur wurden dann am Sonntag ausgetragen. Hierfür hatten sich insgesamt rund 60 Teilnehmer aus dem Landkreis angemeldet.

Der toll frisierte Haflinger Stiko, mit dem die kleinen Geisterjäger aus Quatitz aufgetreten waren, kam mit dem vom Wasser durchnässten Sand auf der Reitanlage problemlos zurecht. Und obwohl die Voltigierkinder nicht übermäßig begeistert waren, weil sie ständig ins Nasse springen mussten, ist der neue Sand um Welten besser, als der alte. Wegen des Hochwassers hatten nämlich die Mitglieder des Quatitzer Voltigier- und Reitvereins den gesamten Sand durch neuen ersetzen müssen. Der bringt aber, wie man nun sieht, erhebliche Vorteile. Früher war bei solch einem Wetter die gesamte Reitanlage eine einzige Schlammwüste“, sagt Trainerin Christin Kuhlmann. Der neue Sand nehme das Wasser gut auf und sei nicht so pampig, was besonders den Pferden zugute komme.

Bei der Siegerehrung wurden auch Vereinsmitglieder geehrt, die sich hinter den Kulissen bei der Organisation der Traditionsveranstaltung verdient gemacht hatten.