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Volleyball-Nachwuchshoffnungen

Zwei Spielerinnen vom TuS Dipps haben sich fürs Sportgymnasium qualifiziert. Das ist kein leichter Schritt.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Der Trainer der Nachwuchsspielerinnen des TuS Dippoldiswalde, Bernd Wehner, ist mächtig stolz. Zwei seiner Volleyballerinnen haben die Qualifikation zum Sportgymnasium Dresden geschafft. Die Nachwuchstalente sind Michelle Mann aus Dippoldiswalde und Jessica Günzel aus Bannewitz. Beide haben bisher das Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde besucht und beim TuS Dipps Volleyball gespielt.

Bei Michelle Mann hat das schon Familientradition. „Bereits meine Oma wurde seinerzeit von Bernd Wehner erfolgreich trainiert. Er war damals noch am Beginn seiner Trainerlaufbahn“, erzählt die Schülerin. So steckt der Schülerin das Interesse für den Sport sozusagen schon in den Genen.

Auch Jessica Günzel war schon in der Grundschule sportlich aktiv beim Turnen und als Rettungsschwimmerin bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Sie suchte aber eine Sportart, bei der das Team im Vordergrund steht, wie sie berichtet. So kam sie auf Volleyball. Sie sah sich Heimspiele der Dresdner Schmetterlinge an. Dabei ist ihr Mareen Apitz bei den Dresdnerinnen besonders aufgefallen. Die kam später auch einmal zu einem Spiel nach Dippoldiswalde. Jessica Günzel hatte dabei Gelegenheit, die Nationalspielerin persönlich kennenzulernen.

Jessica und Michelle haben am Dippser Gymnasium an der Arbeitsgemeinschaft Volleyball teilgenommen, wo sie von Bernd Wehner und Frank Albrecht betreut wurden. Diese haben die Nachwuchsspielerinnen auch motiviert, in den TuS Dippoldiswalde einzutreten, um dort ihren Sport intensiver zu betreiben. Das hat sich ausgezahlt. „Da habe ich mit meinem Team zum ersten Mal an Bezirksmeisterschaften teilgenommen“, berichtet Jessica Günzel. Der größte Erfolg für die Schülerin war bisher die Teilnahme mit ihrer Mannschaft am Endturnier um die Sachsenmeisterschaft. Im vergangenen Herbst sind Jessica und Michelle in die Landesauswahl U 14 berufen worden. Dort bekommen sie zusätzliche Trainingseinheiten und wurden auch für das Sportgymnasium vorgeschlagen. Vor der Aufnahme stehen dann noch weitere Tests und Untersuchungen. Jessica und Michelle haben diese erfolgreich bestanden und wurden schließlich am Sportgymnasium angenommen.

Dieser Wechsel ist keine leichte Entscheidung. „Bleibe ich bei meiner super Klasse oder möchte ich das Sportgymnasium besuchen?“ Vor dieser Frage stand Michelle Mann. Dazu kommt, dass sie dann auch die Woche über im Internat leben werden und die bisherigen Freunde und die Familie nur noch am Wochenende sehen können. Aber Michelle hatte drei Probetage in der Schule verbracht und dabei auch das Internatsleben kennengelernt. „Mir hat es dort so gut gefallen, dass ich beschloss, ab dem nächsten Schuljahr auf das Sportgymnasium zu wechseln“, war ihre Entscheidung. Auch Jessica freut sich auf den bevorstehenden Wechsel. „Ich empfinde es als große Ehre“, sagt sie. Auch auf das intensive Training, das sie in der neuen Schule erwartet, ist sie gespannt.

Ihr Trainer Bernd Wehner ist sehr zufrieden mit dem Weg, den die beiden einschlagen. Er sieht es als eine Anerkennung der Nachwuchsarbeit bei TuS Dippoldiswalde, wenn seine Spielerinnen eine solche Entwicklung nehmen. Zuletzt ist dem Verein so etwas vor sechs Jahren gelungen.