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Volkschor will in sächsischer Mundart singen

Auf die Idee, das Repertoire zu erweitern, kam der Landsberger Bürgermeister. Doch die Suche nach einem Lied ist schwierig.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Waldheim. Der Waldheimer Volkschor hat mehr als hundert Volkslieder in seinem Repertoire. Darunter sind auch englischsprachige und eins von der Ostseeküste. Von dort stammt Chorleiter Dieter Marcks. Doch etwas fehlt noch: ein Lied in sächsischer Mundart, idealerweise aus der Region Waldheim.

Auf die Idee, auch ein solches Lied einzustudieren, brachte den Chor der Oberbürgermeister von Landsberg am Lech Mathias Neuner. In der Waldheimer Partnerstadt beteiligte sich der Volkschor unlängst an einem internationalen Sängertreffen. „Dort hat der Landsberger Chor ein Heimatlied in Mundart vorgetragen und zuvor den Text an die Gastchöre verteilt, so dass alle mitsingen konnten“, erzählt Angela Ziechner vom Waldheimer Volkschor. Anschließend habe sich Mathias Neuner bei den Waldheimern erkundigt, weshalb sie kein Heimatlied auf Sächsisch singen. Das sei im Chor diskutiert worden und Angela Ziechner sucht nun seit einigen Tagen per Facebook nach einem entsprechenden Text und den dazugehörigen Noten.

Lied vom Kabarettisten passt nicht

Das einzige, dem Chor bisher bekannte sächsische Mundartlied „Sing mei Sachse sing“ des Leipziger Kabarettisten Jürgen Hart passt nicht ins Repertoire des Volkschores. Denn es sollte ein Heimatlied sein. Bisher gibt es zwei Reaktionen auf den Aufruf von Angela Ziechner im sozialen Netzwerk. Eine Nutzerin hätte Texte und Noten erzgebirgischer Lieder zu bieten, eine anderen Selbiges vom Waldheimlied, das Günter Lorenz geschrieben hat. Das ist allerdings nicht in sächsischem Dialekt verfasst, beschreibt aber die Schönheiten der Zschopaustadt. Lorenz wohnte bis 1992 mit seiner Frau Christel an der Schillerstraße in Waldheim. „Von dort hatten wir so einen schönen Blick auf die Stadt. Das fiel auch Bekannten auf, die bei uns zu Gast waren. Und plötzlich fing mein Mann an, einen Text über Waldheim zu schreiben“, erinnerte sich Christel Lorenz bei einem späteren Besuch in Waldheim. Denn inzwischen wohnt die Familie in Blaufelden in Baden-Württemberg. Das Lied, das ein- und zweistimmig gesungen werden kann, wurde vertont und sei lange Zeit als Vorspann im Waldheim-TV gelaufen.

Doch der Volkschor hofft weiter auf ein echt sächsisches Lied. Das wollen die rund 40 Mitglieder für ihre Auftritte im kommenden Jahr einstudieren. Die Sänger seien so versiert, dass ein neues Lied nach drei bis vier Proben sitzt, meint Angela Zieschner.

Sänger brauchen Verstärkung

Etwa 20 Mal pro Jahr ist der Chor öffentlich zu erleben. In den kommenden Wochen stehen unter anderem noch ein Auftritt beim Pyramideanschieben in Schönberg und das Weihnachtskonzert im Waldheimer Rathaus an. Zu den großen Veranstaltungen gehören jährlich das Mittelsächsische Sängertreffen in Lichtenwalde und die Veranstaltung des Sachsenkreuz zum Tag der deutschen Einheit in Hartha. „Wir treten auch in Seniorenheimen, zu Geburtstagen und bei Arbeitsjubiläen auf“, so Angela Zieschner.

Der Chor würde sich auch über Verstärkung freuen. Wer mitsingen möchte, kann einfach montags um 17.30 Uhr in die Oberschule kommen. Dort proben die Sänger.

Wer ein Lied in sächsischer Mundart kennt, und Text sowie Noten zur Verfügung stellen würde, kann sich unter Tel. 034327 91233 bei Angela Zieschner melden.