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Viertklässler erkunden das Gymnasium

Rund 280 Mädchen und Jungen aus elf Grundschulen kommen zum Zwergenalarm. Bei dem geht’s um die Zukunft, aber auch die Vergangenheit.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Hartha. Chemie interessiert Levin besonders. Die möchte er ausprobieren, wenn er wie seine Schwester aufs Martin-Luther-Gymnasium in Hartha geht. Auch Angelina ist sich sicher, dass sie dort weiterlernen möchte. Schließlich will sie später einmal einen guten Job haben. Etwas mit Blumen soll es sein. Lillie möchte Modedesignerin werden. Schon heute macht es ihr Spaß, Entwürfe zu zeichnen.

All diese Zukunftswünsche malen die Waldheimer Grundschüler in ein Haus. In den einzelnen Etagen bringen sie auch Dinge unter, die sie früher gern hatten und die ihnen heute wichtig sind. Kunsttherapeutin Manuela Kahle animiert die Viertklässler, sich mit ihrem Leben auseinanderzusetzen. Seit zehn Jahren bietet sie am Gymnasium das offene Atelier an. „Das besuchen die Fünftklässler einmal pro Woche“, erklärt sie den Grundschülern. Während des Schuljahres wird ein Buch gestaltet, dessen Thema die Schüler selbst wählen. Die derzeitigen Fünfer haben sich für ein Lexikon, eine Zeitreise und Traumhäuser entschieden.

Das offene Atelier gehört ebenso zu den individuellen Stunden, wie das Tanzen und Lernen lernen. „Diese Stunden, in denen sie sich anders beschäftigen können, brauchen die Schüler auch. Für sie ist es schon eine große Umstellung von sechs sieben Fächern in der Grundschule auf zwölf, 13 am Gymnasium“, sagt Schulleiter Lothar Weisheit. In den vergangenen beiden Tagen haben er und seine Lehrer rund 280 Mädchen und Jungen aus elf Grundschulen einen kleinen Einblick in das Lernen am Gymnasium gegeben. Beim Zwergenalarm erlebten die Kinder auch die Fächer Biologie, Chemie, Informatik und Sport.

Der Schulleiter freut sich darüber, dass die meisten Grundschulen inzwischen die gesamten vierten Klassen zum Kennenlerntag schicken. „So können alle Schüler einen Eindruck von unserer Einrichtung bekommen, unabhängig davon, ob sie einmal hier lernen oder an eine Oberschule gehen“, sagt er. Sowohl mit denen als auch mit den Grundschulen habe sich ein gutes Miteinander entwickelt. Wie viele der Viertklässler einmal das Gymnasium besuchen könnten, vermag er nicht zu sagen. In den vergangenen Jahren sind immer drei fünfte Klassen gebildet worden. Lothar Weisheit geht davon aus, dass das auch im Schuljahr 2917/18 der Fall sein wird.