Merken

Viele Sparkassen-Chefs verdienen tatsächlich mehr als die Kanzlerin

„Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin“ - für diesen Spruch hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück viel Schelte bekommen. Ein Blick auf einige zufällig ausgewählte Sparkassen in NRW für 2011 gibt Steinbrück Recht.

Teilen
Folgen

Düsseldorf. „Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin“ - für diesen Spruch hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück viel Schelte bekommen. Viele Sparkassen weisen die Vorstandsgehälter in ihren Geschäftsberichten nur pauschal aus, einige jedoch namentlich. Ein Blick auf einige zufällig ausgewählte Sparkassen in NRW für 2011 gibt Steinbrück Recht: Selbst kleinere Sparkassen zahlen nach Recherchen der Deutschen Presse-Agentur ihrem Vorstandsvorsitzenden tatsächlich mehr als die Kanzlerin verdient. Merkel kommt mit Kanzlerbesoldung und Abgeordnetenbezügen auf knapp 300.000 Euro im Jahr.

Der Chef der Sparkasse KölnBonn dagegen kassierte im Jahr 2011 eine Vergütung von insgesamt 578.000 Euro, die „einfachen“ Vorstandsmitglieder erhielten 407.000 bis 442.000 Euro. Mit einer Bilanzsumme von rund 30 Milliarden Euro ist KölnBonn aber auch eine der größten Sparkassen in Deutschland. Zu den größeren in NRW zählt auch die Sparkasse Münsterland-Ost mit einer Bilanzsumme von 8,3 Milliarden Euro. Vergütung des Vorstandsvorsitzenden: 593.000 Euro.

Aber auch in kleineren Häusern werden die Chefs ordentlich bezahlt: So in Paderborn, wo die Sparkasse bei einer Bilanzsumme von 3,4 Milliarden Euro ihrem Chef 388.000 Euro zahlt. Die Sparkasse am Niederrhein mit Sitz in Moers - Bilanzsumme 3 Milliarden Euro - entlohnt ihren Vorstandschef mit 312.000 Euro. Etwas bescheidener als die Kanzlerin muss dagegen der Sparkassenchef im westfälischen Gronau leben: Sein Haus, mit einer Bilanzsumme von 464 Millionen Euro eine der ganz kleinen Sparkassen, gibt ihm eine Gesamtvergütung von 215.000 Euro. (dpa)