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Viele Arbeitsunfälle in der Produktion

Immer mehr Beschäftigte haben einen Unfall im Job. Meist passieren diese, weil nicht auf die Sicherheit geachtet wird.

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Döbeln. Über 210 besonders schwere Arbeitsunfälle sowie 14 mit tödlichem Ausgang hat die Landesdirektion (LDS) Sachsen für das Jahr 2015 bearbeitet. Aktuellere Zahlen liegen momentan noch nicht vor. Doch die Tendenz ist deutlich: Seit 2013 mehren sich die schweren Unfälle, die auf dem Tisch der LDS landen. Allein im Vergleich zu 2014 ist die Zahl um 18 Prozent gestiegen. Bei der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) sind für 2016 insgesamt rund 41 500 Arbeitsunfälle erfasst worden. Eingegangen sind dabei nur die Fälle, bei denen die betroffenen Arbeitnehmer mindestens drei Tage arbeitsunfähig gewesen oder bei dem Unglück verstorben sind, erklärt Elke Biesel, Pressereferentin der DGUV. Auch diese Zahlen weisen im Vergleich zu 2015 eine Steigerung von drei Prozent auf.

Laut den sachsenweiten Statistiken der DGUV passieren die meisten Arbeitsunfälle in den Bereichen verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren (knapp 26 Prozent). Rund 14 Prozent der Betroffenen verunglückten bei ihrer Tätigkeit im Baugewerbe. In diesem Bereich gibt es, so die Daten der Landesdirektion, die meisten schweren und tödlichen Arbeitsunfälle. Auf Platz drei rangieren die Beschäftigten des Handels sowie diejenigen, die für Instandhaltung und Reparatur zuständig sind. Zwischen 22 und 25 Prozent der Unfälle passieren, weil der Betroffene gestolpert, gestürzt oder weggerutscht ist, besagen die Statistiken. Bei den verbleibenden knapp 75 bis 78 Prozent sind die Hergänge der Unfälle verschieden.

Grund für etwa 87 Prozent der schweren bis tödlichen Arbeitsunfälle sind „sicherheitswidrige Verhaltensweisen der Verunfallten, Vorgesetzten sowie eines anderen Beteiligten“, heißt es im Jahresbericht der Gewerbeaufsicht 2015 des Freistaates. Um in Zukunft derartige Arbeitsunfälle zu vermeiden, solle daher das Sicherheitsbewusstsein der Unternehmen gestärkt werden.

Im Raum Döbeln sind in den vergangenen elf Jahren mindestens neun Arbeitsunfälle passiert, die öffentlich bekannt geworden sind. Glück hatte im Januar 2016 ein Baggerfahrer, dessen Fahrzeug bei Bauarbeiten an der Kriebsteiner Straße in Waldheim in die Zschopau gekippt war. Der Mann rettete sich mit einem Sprung. Im September 2015 verstarb ein 52-Jähriger bei der Ferkelzuchtanlage in Reichenbach. Beim Abladen von Mais von seinem Sattelzug war der Laster umgekippt. Der Mann wurde in der Fahrerkabine eingeklemmt. Er verstarb im Krankenhaus. Ein ähnlicher Fall ereignete sich im November 2011 in einem Agrarbetrieb in Etzdorf. Dort kippte ein Traktor um. Der Fahrer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. (DA/mf)